Sieg in Spielberg?

Ricciardo: “Dann wird Österreich explodieren!”

Sport
09.06.2014 10:56
Besser hätte das "Vorspiel" für das Comeback der Formel 1 in Österreich nicht verlaufen können. Der Überraschungssieg von Daniel Ricciardo sowie Platz drei für Sebastian Vettel in Montreal lassen nun natürlich auch Hoffnung auf einen Erfolg beim Heimspiel von Red Bull Racing am 22. Juni aufkommen. "Wenn wir dort das gleiche Ergebnis abliefern, wird Österreich explodieren", scherzte der stets gut gelaunte Ricciardo bereits.

Wie souverän der 24-Jährige das neue Hybrid-Auto fährt, bewies der anstelle von Mark Webber geholte Red-Bull-Junior nicht erst bei seinen finalen Überholmanövern in Kanada. Obwohl er als Dritter beim Heimrennen in Australien disqualifiziert worden war, liegt der Aufsteiger aus Perth nach seinem ersten GP-Sieg in der WM als bester Nicht-Mercedes-Pilot auf Platz drei. Weltmeister Vettel hingegen ist auch nach Kanada nur Fünfter und hadert weiter mit PS-Mangel und Pech.

Schicksal spielte Ricciardo in die Hände
Der Premierensieg von Ricciardo nach einem dramatischen Fünfkampf um den Sieg und einem wilden Crash zwischen Felipe Massa und Sergio Perez (der dafür in Österreich fünf Startplätze nach hinten gereiht wird) bewies, dass Red Bull gewinnen kann, wenn Mercedes Probleme hat. Ein Szenario, das eigentlich Vettel in Kanada für sich nutzen wollte. Dann aber spielte das Schicksal nicht ihm, sondern seinem jungen Teamkollegen Ricciardo in die Hände.

Beide Red-Bull-Fahrer bissen sich in Kanada lange an den ebenfalls mit Mercedes-Antrieb fahrenden Force-India- und Williams-Boliden die Zähne aus. Vettel verpasste dann zudem mit einem nicht ideal getimten Boxenstopp die Chance, an Ricciardo vorbeizugehen. Das kostete ihn am Ende womöglich den ersten Saisonsieg.

Vettel: "Wir haben meinen Sieg hergeschenkt"
Kein Wunder, dass sich der erfolgsgetriebene Titelverteidiger über seine zweiten Saison-Podestplatz nur bedingt freuen konnte. Die seiner Meinung nach verfehlte Rennstrategie ("Wir haben meinen Sieg hergeschenkt, weil uns strategisch nichts eingefallen ist"), vor allem aber die weiterhin fehlenden Renault-PS sorgten für reichlich Frust beim Deutschen. "Man muss es, Entschuldigung, einmal auch sagen, dass mit dieser Gurke auf der Geraden nichts zu holen ist", griff Vettel zu klaren Worten.

Bei Motorsportdirektor Helmut Marko lief Vettel damit offene Türen ein. "An Autos mit Mercedes-Motoren kommen wir einfach nicht vorbei", stellte der Grazer auch in Kanada wieder fest. "Wir haben unsere ganze Strategie auf Power-Aufbau aus den Kurven aufgebaut, aber nicht einmal das hat gereicht", erklärte Marko. "Man hat gesehen, wir brauchen mehr PS, um halbwegs mithalten zu können." Für diese Zusatz-PS soll in Österreich ein neues Benzin sorgen, das Red-Bull-Partner Total gerade entwickelt.

Marko über Ricciardo: "Der Bursche ist nervenstark"
Die Freude über den ersten Saisonsieg auch für Renault ging parallel mit dem Lob für Ricciardo. "Eine sensationelle Leistung. Der Bursche ist nervenstark und gut auf der Bremse. Wir haben immer an ihn geglaubt", sagte Marko. Vettel habe hingegen Pech gehabt. "Aber so ist Racing. Wäre er früher vorbeigekommen, hätte das Rennen eventuell ihm gehört." Mit den Plätzen eins und drei sei man mehr als zufrieden, Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz sei angesichts des Erfolges ziemlich überrascht gewesen, berichtete Marko. Und der erste Saisonsieg angesichts der Startschwierigkeiten sei doppelt schön. "Das jetzt ist die richtige Genugtuung."

Vor dem Österreich-Grand-Prix sei das jedenfalls die richtige Motivation und sollte eine Aufbruchstimmung auslösen, betonte der Grazer. Auch wenn Red Bull aus eigener Kraft noch immer nicht gewinnen kann. Marko: "Wir wollen in eine Position kommen, aus der wir Mercedes angreifen können." Beim nächsten Mal will aber Vettel der Red-Bull-Fahrer sein, der davon profitiert.

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(Bild: KMM)



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