GP in Hockenheim

Pole! Rosberg bremst “daheim” Hamilton aus

Sport
30.07.2016 14:59

Mit Nervenstärke hat sich Nico Rosberg die fünfte Pole Position in der laufenden Formel-1-Saison gesichert. Der Deutsche ließ sich am Samstag im Qualifying seines Heimrennens am Hockenheimring auch von kurzzeitigen Elektronikproblemen nicht bremsen und setzte sich in 1:14,363 Minuten vor seinem Mercedes-Teamkollegen und WM-Führenden Lewis Hamilton (+0,107 Sekunden) durch.

Den Briten kostete ein Verbremser in der letzten Runde Platz eins. Rosberg steht damit zum 27. Mal bei einem Grand Prix in der Startaufstellung ganz vorne. In der ewigen Bestenliste ist Rosberg nun alleinige Neunter, er ließ den Finnen Mika Häkkinen (26) hinter sich. Hamilton liegt in der Wertung mit 55 Qualifying-Siegen auf Rang drei, Rekordhalter ist der Deutsche Michael Schumacher (68).

Hamilton zu Fehler getrieben
"Nicos Stärke hat Lewis in den Fehler getrieben. Er hat den Lewis auf seiner Heimstrecke so richtig niedergemacht", befand Mercedes-Teamaufsichtsratschef Niki Lauda. Die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo (0,363) und Max Verstappen (0,471) gehen als erste Mercedes-Jäger ins Rennen. Die Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen (0,779) und der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel (0,952) müssen mit der dritten Startreihe vorliebnehmen.

Das erwartete Duell zwischen Rosberg und Hamilton ging gleich im ersten Zeitabschnitt los. Nach einer Aufwärmrunde legte Rosberg die Bestzeit hin - das war ihm bereits bei allen drei Freien Trainingseinheiten gelungen. Jedes Mal hatte er Hamilton dabei auf den zweiten Platz verwiesen. Im Qualifying konterte der Brite zunächst und passierte kurz nach Rosberg mit einer noch schnelleren Runde die Zeitmessung.

Elektronikproblem
Wie schon im ersten Qualifikationsabschnitt legte auch im zweiten Rosberg zunächst vor. Und Hamilton mit einer schnelleren Runde nach. Im entscheidenden Q3 schien Rosberg auf Bestzeitkurs, ehe er in die Box abbog. "Ein Elektronikproblem ist aufgetreten, wenn man Bremse und Gaspedal gleichzeitig bedient, löst das einen Error aus", erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im ORF-Interview in Kurzform. Rosberg macht sich keine Sorgen: "Plötzlich war die Gasannahme nicht da. Das erzeugt aber keine Bedenken für morgen."

Hamilton übernahm dadurch erneut die Führung. Dann kam Rosberg aber wieder raus und unterbot Hamiltons Bestzeit. "Die Runde war der Hammer, es war ein großartiges Gefühl", jubelte der 31-jährige WM-Zweite.

Die Vorfreude auf das Rennen ist nun besonders groß. "Ich freue mich richtig über die Pole, es ist eine super Ausgangslage. Es wird ein tolles Rennen, eine tolle Show", prophezeite Rosberg. Ein gutes Omen ist, dass er vor zwei Jahren von Startplatz eins weg in Hockenheim triumphiert hatte. Hamilton wird Rosberg aber alles abverlangen. "Es ist einer der besten Kurse zum Überholen", gab sich der Brite angriffslustig.

Keine Gefahr für Mercedes
Gefährdet werden konnte das Mercedes-Duo einmal mehr nicht wirklich, im zwölften Saisonlauf stehen zum siebenten Mal die beiden Silberpfeile in der ersten Reihe. Nur ein Mal (Ricciardo in Monaco) ging Pole nicht an Mercedes. Rosberg hat die Chance, in der WM-Wertung wieder an Hamilton vorbeizuziehen, sind die beiden doch nur durch sechs Punkte getrennt. Hamilton hat mit drei Siegen in Folge aber zuletzt viel Selbstvertrauen getankt.

Die "Bullen" hoffen darauf, im Rennen zumindest einen der Mercedes-Piloten abfangen zu können. "Wir haben vor dem Kurs gerechnet, dass Ferrari stärker sein wird und jetzt sind sie hinter uns und unser Abstand zu Mercedes ist enger als in Budapest. Das ist positiv. Deshalb schauen wir dem Rennen noch optimistischer entgegen", sagte Red-Bull-Motorsport-Berater Helmut Marko.

Bei Ferrari war man hingegen enttäuscht. "Die anderen sind schneller geworden, bei uns war die Luft draußen. Bitter, dass wir wieder weiter hinten stehen als geplant", ärgerte sich Vettel.

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(Bild: KMM)



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