"Wenn man sich die Rundenzeiten ansieht, die die Mercedes im Qualifying aufgeschlagen haben, war das unser Optimum", meinte Vettel. Mehr als drei Zehntel verlor der Red-Bull-Star auf Rosberg, erhielt aber dennoch Sonderlob von seinem Motorsportchef Helmut Marko: "Das war eine ganz, ganz außerordentliche Runde von Sebastian, eigentlich optimal." Als Dritter startet Vettel wie Alonso von der sauberen Seite des Kurses. Den Druck sieht Marko beim Spanier, der in der WM bereits 30 Punkte hinter Spitzenreiter Vettel liegt. "Von der psychologischen Seite her ist es schwierig für ihn."
Alonso: "Unsere Zeit kommt am Sonntag"
Seit Juli 2012 ist Alonso nicht mehr auf "Pole" gestanden - für sein Heimrennen hatte er als Mitfavorit darauf gegolten. "Wir wissen, dass wir bei den Longruns besser aussehen", beruhigte Alonso. "Unsere Zeit kommt am Sonntag." Geheimfavorit ist Räikkönen mit seinem besonders reifenschonenden Lotus. Der Finne ist mit zehn Punkten Rückstand Vettels erster WM-Verfolger.
Neben Alonso steht anders als unmittelbar nach dem Ende der Quali erwartet nicht Ferrari-Teamkollege Felipe Massa, sondern Romain Grosjean im Lotus. Denn der Brasilianer wurde wegen Behinderung von Mark Webber um drei Startplätze zurückversetzt. Davon profitierten neben Grosjean auch noch Webber und Sergio Perez im McLaren. Auch der mexikanische Rookie Esteban Gutierrez im Sauber musste wegen Behinderung drei Startplätze zurück - von 16 auf 19.
Rosberg: "Wir müssen vorsichtig sein"
Über Startplatz eins lächelte Rosberg, wie er es zuletzt schon in Bahrain getan hatte. Mit der zweiten Pole Position in dieser Saison zog der Deutsche mit Landsmann Vettel gleich, trat aber sofort auf die Euphorie-Bremse. "Es ist ein Motivationsschub, aber wir müssen vorsichtig sein. In Bahrain war ich auch auf 'Pole', aber im Rennen ist gar nichts mehr gegangen." Platz neun lautete das enttäuschende Endergebnis, Hamilton wurde zumindest Fünfter.
Der Brite hatte lange Zeit auch das Qualifying in Montmelo dominiert, war im ersten und im zweiten Abschnitt jeweils der Schnellste. Im Finale knallte dann aber Rosberg in 1:20,718 Minuten die schnellste Runde in den dank 21 Grad und Sonnenschein relativ heißen Asphalt. "Das ist kein Problem, Nico war einfach schneller", sagte Hamilton. "Unsere Sorge ist der Abbau der Reifen."
Mercedes-Boss Wolff: "Ich fürchte mich ein bisschen"
Der hat sich in den vergangenen Rennen bei Mercedes besonders gezeigt. Auch in den freien Trainings bekundeten die Silberpfeile in den Longruns Probleme. "Man soll sich nicht schlecht reden, aber ich fürchte mich ein bisschen vor einem Deja-vu von Bahrain", gestand Motorsportchef Toto Wolff. "Die Ein-Runden-Performance stimmt, jetzt müssen wir schauen, ob sie auch im Rennen stimmt."
Viel deutet nicht darauf hin, dass Mercedes die Leistung auch im Rennen bestätigen kann. Wolff: "Die Reifen sind so unvorhersehbar, ich halte mich mit Aussagen zurück." Auf jeden Fall ist der Umgang mit den sensiblen Pirelli-Pneus weiterhin der Schlüssel zum Erfolg. In Katalonien ist der körnende Abrieb ("Graining") besonders stark - im Gegensatz zum Vorjahressieger. Pastor Maldonado kam im Williams – das Traditionsteam ist in dieser Saison noch punktelos – nicht über Startplatz 17 - dank der Zurückversetzung von Gutierrez - hinaus.
Das Ergebnis des Qualifyings:
Rang | Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
1 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:21.913 | 1:21.776 | 1:20.718 |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:21.728 | 1:21.001 | 1:20.972 |
3 | Sebastian Vettel | Red Bull Racing | 1:22.158 | 1:21.602 | 1:21.054 |
4 | Kimi Räikkönen | Lotus | 1:22.210 | 1:21.676 | 1:21.177 |
5 | Fernando Alonso | Ferrari | 1:22.264 | 1:21.646 | 1:21.218 |
6 | Felipe Massa | Ferrari | 1:22.492 | 1:21.978 | 1:21.219 |
7 | Romain Grosjean | Lotus | 1:22.613 | 1:21.998 | 1:21.308 |
8 | Mark Webber | Red Bull Racing | 1:22.342 | 1:21.718 | 1:21.570 |
9 | Sergio Perez | McLaren | 1:23.116 | 1:21.790 | 1:22.069 |
10 | Paul di Resta | Force India | 1:22.663 | 1:22.019 | 1:22.233 |
11 | Daniel Ricciardo | STR | 1:22.905 | 1:22.127 | |
12 | Jean-Eric Vergne | STR | 1:22.775 | 1:22.166 | |
13 | Adrian Sutil | Force India | 1:22.952 | 1:22.346 | |
14 | Jenson Button | McLaren | 1:23.166 | 1:22.355 | |
15 | Nico Hulkenberg | Sauber | 1:23.058 | 1:22.389 | |
16 | Esteban Gutierrez | Sauber | 1:23.218 | 1:22.793 | |
17 | Valtteri Bottas | Williams | 1:23.260 | ||
18 | Pastor Maldonado | Williams | 1:23.318 | ||
19 | Giedo van der Garde | Caterham | 1:24.661 | ||
20 | Jules Bianchi | Marussia | 1:24.713 | ||
21 | Max Chilton | Marussia | 1:24.996 | ||
22 | Charles Pic | Caterham | 1:25.070 |
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