Vettel Fünfter

Max Verstappen auch im zweiten Baku-Training voran

Sport
23.06.2017 17:09

Red Bull Racing hat am turbulenten und von kuriosen Szenen geprägten ersten Tag der Formel 1 in Baku für die Überraschung gesorgt. Max Verstappen erzielte in beiden freien Freitag-Trainings Bestzeit, Teamkollege Daniel Ricciardo stand ihm nicht viel nach. Die Konkurrenz samt dem Star-Duo Sebastian Vettel und Lewis Hamilton hatte hingegen Probleme.

So kam WM-Leader Vettel mit seinem Ferrari über Platz fünf nicht hinaus, Verfolger Hamilton wurde im Mercedes gar nur Zehnter. Red Bull hingegen lieferte erstmals in diesem Jahr konstant Bestzeiten ab. "Die Gesamtentwicklung stimmt", stellte Motorsportberater Helmut Marko zufrieden fest.

Bei Sonnenschein und 27 Grad ging das erste Abtasten für die zweite Formel-1-Auflage in Aserbaidschan in Szene. Schon da fielen auf dem 6,003 Kilometer langen Stadtkurs die starken Red Bulls ebenso auf wie die Ausritte vieler Piloten. Am heftigsten erwischte es den Mexikaner Sergio Perez, der seinen rosaroten Force India im Nadelöhr vor der Stadtmauer so heftig schrottete, dass für eine Viertelstunde unterbrochen werden musste.

Rutschige Strecke als Herausforderung
Verstappen setzte sich auch in der zweiten 90-Minuten-Einheit mit der weichsten Reifenmischung gleich an die Spitze und hielt diese auf der zweitlängsten Grand-Prix-Strecke im WM-Kalender auch bis zum Schluss. Erneut prägten da einige "Mauerküsse" das Geschehen, fast jeder Pilot landete auf der noch rutschigen Strecke zumindest ein Mal in der "Garage".

Für die kuriosesten Szenen sorgten dabei zwei Mehrfach-Weltmeister. Vettel musste sich zunächst nach einem seiner vielen Ausritte für das retour Ausparken Zeit nehmen, weil hinter ihm der Williams des ebenfalls ausgerutschten Felipe Massa die Strecke blockierte. Erst als der Brasilianer seinen Rückwärtsgang gefunden hatte, ging es für die beiden weiter. Vettel musste dafür allerdings gleich zwei Mal zurücksetzen.

"Heute habe ich fast jeden Notausgang benutzt. Es ist einfach schwer hier, wenn man einen Tick zu spät dran ist", erklärte der in der WM zwölf Punkte vor Hamilton liegende Vettel. "Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal den Rückwärtsgang gebraucht habe. Heute jedenfalls gleich drei Mal."

Alsonso sorgte für Aufreger 
Den Vogel schoss Fernando Alonso ab. Als sein McLaren trotz zahlreicher neuer Teile am Honda-Antrieb wieder einmal den Geist aufgab, schleuderte der Spanier den abnehmbaren Kopfschutz wütend aus dem Auto und stapfte wortlos von dannen, während sein führerloses "Geisterauto" auf dem abschüssigen Kurs von selbst ins Rollen kam.

Nur mit Mühe konnten die Streckenposten das über 700 Kilo schwere Gefährt wieder stoppen. Alonso wird wie Teamkollege Stoffel Vandoorne am Sonntag wegen des Einbaus neuer Motorenteile von ganz hinten starten müssen.

Auch im FP2 kam die rote Flagge, weil Jolyon Palmer seinen Renault an derselben Engstelle wie Perez kaputt gemacht hatte. Mit den breiteren und schnelleren 2017er-Autos ist die nur knapp sieben Meter breite Kurve acht fast nicht zu nehmen.

"Guter Tag für Red Bull"
Red Bull ging jedenfalls als große Überraschung aus dem ersten Tag hervor. Ob man schon in Aserbaidschan und damit zwei Wochen vor dem Heimrennen in Österreich aus dem erfrischenden Zweikampf zwischen Ferrari und Mercedes nun sogar einen Dreikampf machen kann, wurde im Team von Dietrich Mateschitz aber mit Vorsicht kommentiert. "Das wäre super. Aber die anderen können sicher noch zulegen", warnte Teamchef Christian Horner und lobte die gute Balance der RB13. "Das war definitiv ein guter Tag für Red Bull."

Bisher haben sich Ferrari und McLaren in der WM 2017 die Siege geteilt. Für Red Bull waren dritte Plätze für Ricciardo bei den jüngsten drei Rennen in Folge das höchste gewesen, in der WM ist man Dritter.

Zuletzt hatte Motorenlieferant Renault aber klar gemacht, dass es heuer keinen nennenswerten PS-Sprung mehr geben wird. "Aber die Richtung, die wir mit dem Chassis gegangen sind, stimmt offenbar", frohlockte Marko. Auch der Grazer bremste jedoch. "Ob es für ganz vorne reicht, werden wir erst am Samstag sehen."

Am Ende patzte auch Verstappen. 25 Sekunden vor dem Feierabend krachte der 19-Jährige mit seinem Auto seitlich in die Abgrenzung und machte seinen Mechanikern dann doch noch viel Arbeit. Zuvor war der Jungstar mit 1:44,410 Min. um gleich zwei Sekunden sowie im FP2 mit 1:43,362 um knapp eine Sekunde schneller gewesen als Hamilton in den Freitag-Trainings des Vorjahres. Die 2017er-Autos sind vor allem in den Kurven deutlich schneller als die Vorgänger-Generation.

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(Bild: KMM)



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