Das kratzte den 25-jährigen Triple-Champion aber gar nicht – denn Vettel hat seine Machtansprüche mit dem "gelungenen Überfall" auf Webber vor knapp drei Wochen in Malaysia nun auch nach außen hin klar gemacht, seitdem ist der austro-englische Weltmeister-Rennstall zu einem Tollhaus geworden. Vettel hatte sich zunächst wortreich entschuldigt, ist aber mittlerweile hart zurückgerudert.
Vettel: Sepang-Funkspruch "nicht verstanden"
Unter
anderem mit dem überraschenden Hinweis, er habe den Funkspruch von Teamchef
Christian Horner in Malaysia "nicht verstanden". Motorsportchef Helmut Marko
kündigte mittlerweile die Rücknahme der Stallorder an. Vettel hat mit dem
Hinweis, dass Webber den Sieg in Sepang ohnehin gar nicht verdient habe,
nachgetreten. Der in die Zwickmühle geratene Horner schlug sich in China
einerseits auf Vettels Seite ("Sebastian hat in seiner Karriere nicht deshalb
Erfolg gehabt, weil er unterwürfig war"), glaubt andererseits aber nicht, dass
seine Autorität nach dem Verstoß Vettels gegen die Stallorder in Malaysia
untergraben wird. "Ich glaube nicht, dass Seb auch nur für einen Moment glaubt,
dass er dieses Team führt", sagte der Engländer. Horner gestand aber auch mit
Blick auf Sepang ein: "In diesem Rennen hat er nicht gemacht, was ich
wollte."
"Eiszeit" zwischen Vettel und Webber in der Box?
Vettel
war schon nach dem Malaysia-Manöver unterstellt worden, er habe nun endlich
seine Maske fallen lassen. Der frühere Formel-1-Pilot John Watson beschrieb das
im "Telegraph" mit dem griffigen Satz: "Als ob sich Bambi in einen Werwolf
verwandelt hätte." Vettel selbst blieb in China davon unberührt. "Es ist alles
so wie immer", antwortete er angesichts der neuen "Eiszeit" zwischen ihm und
Webber auf die Frage nach der Stimmung in der Box.
Vettel muss nun in China auch auf der Straße zeigen, dass er die Nummer eins ist. Am Freitag war das noch nicht möglich. "Ich war heute zu weit weg. Die Reifen scheinen sich hier nicht so leichtzutun, vor allem die weicheren. Alle haben sich schwergetan. Wir müssen schauen, woran das bei uns liegt", sagte der Deutsche. "Wir müssen uns steigern und ich bin zuversichtlich, dass wir das in den Griff kriegen. Das Ganze ist kein Desaster", sagte Vettel.
Massa schwebt im siebenten Himmel
Im siebenten Himmel
schwebte dafür Massa. "Mit den weichen Reifen war das ein ganz anderes Auto",
jubelte der Brasilianer, der in den vergangenen vier Qualifyings Alonso
geschlagen hat. Der Spanier reagierte darauf mit bekanntem Sarkasmus. "Seit
Australien habe ich nicht geschlafen. Ich esse nur noch Reis. Ich verliere mein
Haar. Ein großes Drama", scherzte der Spanier.
Geschichte schrieb Ma Quinghua, der als erster Chinese auf chinesischem Boden an einem offiziellen Formel-1-Training teilnahm. Im Caterham von Charles Pic kam er aber mit 6,828 Sekunden Rückstand auf den Vormittags-Schnellsten Nico Rosberg (Mercedes) über den 22. und letzten Platz nicht hinaus.
Auch bei Mercedes keine Stallorder
mehr
Übrigens: Nachdem bereits Anfang der Woche Red
Bull das Ende der Stallorder angekündigt hatte, gab nun in China auch
Mercedes-GP bekannt, keine Teamregie mehr während der Rennen einzusetzen. Die
beiden Formel-1-Piloten Rosberg und Lewis Hamilton hätten nun alle
Möglichkeiten, "für sich ihre Rennen zu fahren", sagte Aufsichtsrat Niki Lauda
dem TV-Sender RTL am Freitag. "Beide fahren, wie sie wollen."
Das Ergebnis des 2. Trainings:
Rang | Fahrer | Team | Zeit | Rückstand |
1 | Felipe Massa | Ferrari | 1:35.340 | |
2 | Kimi Räikkönen | Lotus | 1:35.492 | 0.152 |
3 | Fernando Alonso | Ferrari | 1:35.755 | 0.415 |
4 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:35.819 | 0.479 |
5 | Mark Webber | Red Bull | 1:36.092 | 0.752 |
6 | Jenson Button | McLaren | 1:36.432 | 1.092 |
7 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:36.496 | 1.156 |
8 | Adrian Sutil | Force India | 1:36.514 | 1.174 |
9 | Paul di Resta | Force India | 1:36.595 | 1.255 |
10 | Sebastian Vettel | Red Bull | 1:36.791 | 1.451 |
11 | Sergio Perez | McLaren | 1:36.940 | 1.600 |
12 | Romain Grosjean | Lotus | 1:36.963 | 1.623 |
13 | Esteban Gutierrez | Sauber | 1:37.103 | 1.763 |
14 | Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 1:37.206 | 1.866 |
15 | Jean-Eric Vergne | Toro Rosso | 1:38.127 | 2.787 |
16 | Valtteri Bottas | Williams | 1:38.185 | 2.845 |
17 | Nico Hulkenberg | Sauber | 1:38.211 | 2.871 |
18 | Pastor Maldonado | Williams | 1:38.276 | 2.936 |
19 | Jules Bianchi | Marussia | 1:38.725 | 3.385 |
20 | Giedo van der Garde | Caterham | 1:39.271 | 3.931 |
21 | Charles Pic | Caterham | 1:39.814 | 4.474 |
22 | Max Chilton | Marussia | 1:43.227 | 7.887 |
Das Ergebnis des 1. Trainings:
Rang | Fahrer | Team | Zeit | Rückstand |
1 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:36.717 | |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:37.171 | 0.454 |
3 | Mark Webber | Red Bull | 1:37.658 | 0.941 |
4 | Sebastian Vettel | Red Bull | 1:37.942 | 1.225 |
5 | Fernando Alonso | Ferrari | 1:37.965 | 1.248 |
6 | Jenson Button | McLaren | 1:38.069 | 1.352 |
7 | Felipe Massa | Ferrari | 1:38.095 | 1.378 |
8 | Adrian Sutil | Force India | 1:38.125 | 1.408 |
9 | Romain Grosjean | Lotus | 1:38.398 | 1.681 |
10 | Paul di Resta | Force India | 1:38.561 | 1.844 |
11 | Kimi Räikkönen | Lotus | 1:38.790 | 2.073 |
12 | Jean-Eric Vergne | Toro Rosso | 1:39.057 | 2.340 |
13 | Pastor Maldonado | Williams | 1:39.158 | 2.441 |
14 | Nico Hulkenberg | Sauber | 1:39.180 | 2.463 |
15 | Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 1:39.336 | 2.619 |
16 | Sergio Perez | McLaren | 1:39.360 | 2.643 |
17 | Valtteri Bottas | Williams | 1:39.392 | 2.675 |
18 | Esteban Gutierrez | Sauber | 1:40.032 | 3.315 |
19 | 1:41.966 | 5.249 | ||
20 | Max Chilton | Marussia | 1:42.056 | 5.339 |
21 | Giedo van der Garde | Caterham | 1:42.083 | 5.366 |
22 | Qing Hua Ma | Caterham | 1:43.545 | 6.828 |
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