GP von Belgien

Jenson Button gewinnt Crash-Rennen vor Vettel

Sport
02.09.2012 15:36
McLaren-Pilot Jenson Button hat nach der fünfwöchigen Formel-1-Pause den Grand Prix von Belgien gewonnen. Der britische Ex-Weltmeister holte am Sonntag 13,6 Sekunden vor Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull) und 25,3 vor dem Finnen Kimi Räikkönen (Lotus) seinen 14. GP-Sieg. Die Verlierer in einem verrückten Rennen waren WM-Leader Fernando Alonso sowie Lewis Hamilton, die beide nach einer gefährlichen Start-Kollision ausschieden. Vor dem Italien-GP in Monza am kommenden Sonntag führt Alonso (164 Punkte) nur noch 24 Zähler vor Vettel (140).

Der spektakuläre Crash gleich nach dem Start prägte die erste Phase des Rennens auf der sieben Kilometer langen Traditionsstrecke in den Ardennen. Zwar blieb der Japaner Kamui Kobayashi (Sauber) am Start liegen und sorgte Pastor Maldonado mit einem wilden Frühstart für Unruhe im Feld, Auslöser der gefährlichen Kollision war aber - wieder einmal - Romain Grosjean.

Der Franzose lenkte seinen Lotus so weit nach rechts, dass er den McLaren von Hamilton berührte. Dessen Auto verhakte sich im Lotus und der Grosjean-Bolide verfehlte beim Abflug Alonsos Helm nur um Zentimeter. Der Lotus-Pilot wurde wegen dieses "extremen Fehlers" für ein Rennen gesperrt und wird daher am kommenden Sonntag beim Italien-GP in Monza nicht am Start sein. Zudem muss Grosjean 50.000 Euro Bußgeld zahlen. Maldonado muss für seinen Fehlstart in Monza um insgesamt zehn Plätze in der Startaufstellung zurück.

Riesenglück für Alonso
Vier Autos blieben bei dem Unfall auf der Strecke, der geschockte Alonso konnte erst nach Intervention von außen und Konsultation eines Arztes seinen Ferrari verlassen. Er musste zwar zur ärztlichen Kontrolle, überstand den Unfall aber unverletzt. "Hi! Danke für all die unterstützenden Nachrichten. Mir geht es gut und ich denke schon zu 100 Prozent an Monza! Forza", gab Alonso später Entwarnung.

Für den WM-Spitzenreiter bedeutete dieses unverschuldete Aus allerdings den ersten Nullpunkter nach zuletzt 23 Rennen in den Zählern und den ersten Ausfall seit dem 12. Juni 2011. Auch damals war Alonso in eine Kollision verwickelt gewesen.

Schumacher fuhr bei seinem 300. GP-Rennen ein gutes Rennen, war phasenweise sogar Zweiter und machte nach dem Verlust des 6. Ganges am Ende als 7. WM-Punkte. Einziger dunkler Punkt war ein haariges Manöver des 43-Jährigen gegen Vettel bei der Boxen-Einfahrt. Überraschungs-Vierter wurde mit Nico Hülkenberg (Force India) ebenfalls ein Deutscher.

Vettel zweiter großer Gewinner in Spa
Während Button dank seiner ersten "Pole" für McLaren in seinem 50. GP-Rennen für die Briten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg landete, spielt der Engländer in der WM nach wie vor kaum eine Rolle. Vettel hingegen wurde durch das Alonso-Aus unerwartet zum großen Gewinner. Nur von Platz zehn gestartet kam der Doppelweltmeister zu einem nicht erwarteten zweiten Platz, mit dem er viel Boden gutmachte.

Indirekt profitierte Vettel von seiner schlechten Startposition, weil er dadurch nicht unmittelbar in das Unfallchaos verwickelt war. Zwar verlor er einige Plätze, machte danach aber Position um Position gut und war schon in der 22. von 44 Runden Zweiter. "Meine Situation ist eindeutig besser als vor den Ferien", stellte Vettel zufrieden fest. Das Schumacher-Manöver bezeichnete er als "brutal", eine Strafe für seinen Landsmann forderte Vettel aber nicht. "Das regeln wir Piloten untereinander."

Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko hielt sogar einen Sieg für seinen Schützling für möglich. "Wir wussten, dass wir mit den harten Reifen sehr schnell sein können. Leider war der Start nicht so gut, sonst hätten wir vom Speed her das Rennen auch gewinnen können", erklärte Marko, der das Schumacher-Manöver gegen seinen Piloten als "unnötig" bezeichnete.

Das Ergebnis:

RangFahrerTeamZeit
1Jenson ButtonMcLaren1:56,163
2Sebastian VettelRed Bull+13.6 Sek.
3Kimi RäikkönenLotus+25.3
4Nico HulkenbergForce India+27.8
5Felipe MassaFerrari+29.8
6Mark WebberRed Bull+31.2
7Michael SchumacherMercedes+53.3
8Jean-Eric VergneToro Rosso+58.8
9Daniel RicciardoToro Rosso+62.9
10Paul di RestaForce India+63.7
11Nico RosbergMercedes+65.1
12Bruno SennaWilliams+71.5
13Kamui KobayashiSauber+1 Runde
14Vitaly PetrovCaterham+1 Runde
15Timo GlockMarussia+1 Runde
16Charles PicMarussia+1 Runde
17Heikki KovalainenCaterham+1 Runde
18Pedro de la RosaHRT+1 Runde

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(Bild: KMM)



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