Poleposition-Mann Rosberg vergab die Chance auf den Sieg gleich nach dem Start, als der Deutsche nicht nur Hamilton, sondern auch Vettel und Valtteri Bottas im Williams vorbeilassen musste. In Runde 18 gelang es Rosberg aber, wieder an Bottas vorbeizukommen. Später schob er sich auch noch an Vettel vorbei, als dieser etwas zu spät vom Reifenwechsel zurück auf die Strecke kam. In weiterer Folge geriet Rosberg im innerdeutschen Duell nicht mehr in Gefahr.
Hamilton: "Es fühlt sich gut an, wieder an der Spitze zu sein"
Der zuletzt in Singapur ausgeschiedene Hamilton fuhr indes auf trockener Strecke einen ungefährdeten Sieg heraus. Hamilton wurde 18,964 Sekunden vor Rosberg und 20,850 Sekunden vor Vettel abgewunken. Dahinter folgten Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen und dessen finnischer Landsmann Bottas. "Es fühlt sich gut an, wieder an der Spitze zu sein. Ich hatte wirklich einen guten Start, das war der Schlüssel. Es war wichtig, zurückzuschlagen", jubelte Hamilton.
Rosberg: "In der WM geht es für mich in die falsche Richtung"
Rosberg geriet im WM-Duell mit dem Engländer wieder weiter ins Hintertreffen. "Es ist aber großartig, dass ich mich auf den zweiten Platz zurückgekämpft habe. Das war ein bisschen Schadensbegrenzung, aber nichtsdestotrotz enttäuschend. In der WM geht es für mich in die falsche Richtung, ich muss versuchen, wieder zu gewinnen", meint der Deutsche. Vettel blieb einmal mehr nur Platz drei. "Ich hätte gerne die große Trophäe gehabt. Die Chance auf den Sieg war heute nicht da, Lewis war einfach zu schnell, mit Nico war es richtig eng. Wir haben das Maximum herausgeholt", meinte der Ex-Weltmeister.
Wolff: "Ich bin superglücklich!"
Für Mercedes gab es im 14. Rennen des Jahres den bereits achten Doppel-Erfolg zu feiern. Toto Wolff hatte nach dem jüngsten Rückschlag allen Grund zur Freude. "Ich bin superglücklich, dass wir wieder da sind, wo wir vor Singapur aufgehört haben", so der Mercedes-Motorsportchef, der über den misslungenen Start von Rosberg rätselte. Ungeachtet des Überholmanövers zu Beginn stellte Teamaufsichtsratschef Niki Lauda zufrieden fest, dass die "alte Rangordnung wieder hergestellt" sei. "Nach Singapur waren Aufräumarbeiten nötig, aber hier wurde alles gut gemacht. Jetzt läuft wieder alles nach Plan", so Lauda.
Alonso tobt über seinen Honda-GP2-Motor
Für Red Bull gab es wieder einmal nichts zu holen: Der wegen seines Qualifying-Unfalls aus der Garage gestartete Daniil Kwjat kam lediglich auf Rang 13. Daniel Ricciardo (15.) musste wegen eines Reifenschadens nach einer Kollision mit Felipe Massa mit zerfetztem Reifen früh in die Box. Auch der aus der dritten Reihe losgefahrene Williams-Pilot Massa (17.) war aufgrund des Touchierens mit Ricciardo und des folgenden Reifenwechsels chancenlos. Mitunter "peinlich" verlief der Grand Prix für McLaren, wie Fernando Alonso (11.) am Funk befand. Er fühle sich wie mit einem GP2-Motor, ließ der Spanier sein von Honda ausgerüstetes Team mehrfach wissen. Nachher sprach er von einem "frustrierenden" Rennen.
Der nächste WM-Lauf findet am 11. Oktober in Sotschi statt. Wolff warnte davor, anzunehmen, dass es in Russland wieder so reibungslos laufen wird. "In Sotschi hatten wir letztes Jahr Probleme, das ist dort ein eigenartig glatter Asphalt. Wir können nicht mehr davon ausgehen, dass diese ersten und zweiten Plätze immer so passieren."
Hamilton mit 41. Sieg gleichauf mit Senna
Übrigens: Hamilton liegt nach seinem 41. Grand-Prix-Sieg gleichauf mit Ayrton Senna an der vierten Stelle der ewigen Gewinnerliste. Auf den drittplatzierten Sebastian Vettel fehlt Hamilton auch nur mehr ein Erfolg. Unangefochten und wohl noch länger in Führung: Michael Schumacher mit 91 Siegen!
Das Ergebnis des Formel-1-Grand-Prix von Japan in Suzuka:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:28:06,508 Std.
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes +18,964 Sek.
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +20,850
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +33,768
5. Valtteri Bottas (FIN) Williams +36,746
6. Nico Hülkenberg (GER) Force India +55,559
7. Romain Grosjean (FRA) Lotus +1:12,298 Min.
8. Pastor Maldonado (VEN) Lotus +1:13,575
9. Max Verstappen (NED) Toro Rosso +1:35,315
10. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso +1 Runde
11. Fernando Alonso (ESP) McLaren +1 Runde
12. Sergio Perez (MEX) Force India +1 Runde
13. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull +1 Runde
14. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +1 Runde
16. Jenson Button (GBR) McLaren +1 Runde
17. Felipe Massa (BRA) Williams +2 Runden
18. Alexander Rossi (USA) Manor +2 Runden
19. Will Stevens (GBR) Manor +3 Runden
Ausgeschieden: Felipe Nasr (BRA) Sauber
Schnellste Runde: Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 33. Runde Zeit : 01:36,145, Durchschnitt : 217,430 km/h
WM-Stand (nach 14 von 19 Rennen)
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 277
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 229
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 218
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 119
5. Valtteri Bottas (FIN) Williams 111
6. Felipe Massa (BRA) Williams 97
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 73
8. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull 66
9. Romain Grosjean (FRA) Lotus 44
10. Sergio Perez (MEX) Force India 39
11. Nico Hülkenberg (GER) Force India 38
12. Max Verstappen (NED) Toro Rosso 32
13. Felipe Nasr (BRA) Sauber 17
14. Pastor Maldonado (VEN) Lotus 16
15. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso 12
16. Fernando Alonso (ESP) McLaren 11
17. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 9
18. Jenson Button (GBR) McLaren 6
Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes 506
2. Ferrari 337
3. Williams 208
4. Red Bull 139
5. Force India 77
6. Lotus 60
7. Toro Rosso 44
8. Sauber 26
9. McLaren 17
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