Mercedes setzte seinen Triumphzug damit fort. Kein anderes Team hat in dieser Saison bisher auch nur eine Führungsrunde absolviert. Nach vier Rennen haben die Silberpfeile alle Polepositions und alle Siege eingefahren, jeweils drei davon Hamilton. In der WM führt aber weiterhin Rosberg - wenn auch nur noch vier Punkte vor seinem derzeit überlegenen Teamkollegen.
Hamilton: "Auto ist großartig"
Hamilton kontrollierte das Rennen von der ersten Kurve an, landete einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. "Ich kann gar nicht glauben, wie großartig dieses Auto ist", sagte der Ex-Weltmeister über seinen Silberpfeil. Für Verwirrung sorgte lediglich eine Zielflagge, die Hamilton schon eine Runde vor Schluss zu sehen bekam. Mit dem 25. GP-Triumph seiner Karriere stellte der 29-Jährige die Marke seines Team-Aufsichtsratschefs Niki Lauda ein.
"Lewis ist in Höchstform. Das war weltmeisterlich, muss man sagen", lobte Lauda. Rosberg dagegen habe sich schon mit einem Ausrutscher im Qualifying ein "Osterei" gelegt. Mit einem schwachen Start fiel der Deutsche sogar vom vierten auf den siebenten Platz zurück. Dazu streikte die Telemetrie an seinem Boliden. Der WM-Leader musste daher zum eigenen Ärger immer wieder Benzinstand und andere Daten an die Box durchgeben. Dennoch kämpfte er sich nach vorne.
Rosberg: "Muss mit dem zweiten Platz zufrieden sein"
"Das ganze Wochenende war nicht gut für mich. Es ist so viel falsch gelaufen, daher muss ich mit dem zweiten Platz zufrieden sein" sagte Rosberg. Er machte damit den dritten Mercedes-Doppelsieg hintereinander perfekt. Eine derartige Serie ist seit 2002 bzw. der Ära von Michael Schumacher bei Ferrari keinem Team mehr gelungen. "Irgendwann werden wir auf die Statistik schauen und sagen, das war ein super Lauf", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Vettel: "Das Fahren kann man nicht verlernen"
Keinen super Lauf hat der Weltmeister. Vettel landete erneut hinter Ricciardo, musste seinen neuen Teamkollegen Mitte des Rennens sogar auf Geheiß der Box passieren lassen. "Zunächst habe ich das nicht verstanden", erklärte Vettel. Erst als ihm sein Team auf unterschiedliche Strategien hingewiesen hatte, ließ der Vierfach-Champion den jungen Australier passieren. Am Ende fehlten ihm 24 Sekunden auf Ricciardo.
"Das Fahren kann man nicht verlernen", meinte Vettel. "Momentan komme ich mit dem Auto aber noch nicht so ganz klar. Es macht nicht das, was ich will." Das Ergebnis enttäusche ihn gar nicht so sehr. "Eher die Tatsache, wie es zustande gekommen ist. Es ist zeitweise schwer einzusehen, dass man so langsam ist." Ricciardo scheint mit dem Topspeed-schwachen RB10 besser zurechtzukommen. Der 24-Jährige kratzte wie zuletzt in Bahrain als Vierter am Podest.
Ferrari bejubelt Podestplatz durch Alonso
Alonso rettete Platz drei aber über die Linie - und Ferrari bejubelte damit den ersten Top-3-Rang der Saison, ausgerechnet im ersten Rennen unter Neo-Teamchef Marco Mattiacci. Mehr als der "Trainereffekt" dürften sich aber technische Verbesserungen ausgewirkt haben. Ferrari war plötzlich auch auf der Geraden konkurrenzfähig. "Wir haben das Auto ein bisschen verbessert. Ich bin trotzdem überrascht, auf dem Podest zu stehen", sagte Alonso, der sich in der WM vor Force-India-Pilot Nico Hülkenberg (6.) auf Platz drei schob.
Beim Start hatten sich Alonso und sein früherer Ferrari-Teamkollege Felipe Massa im Williams berührt, sein neuer Stallgefährte Kimi Räikkönen wurde Achter. Eine weitere Talentprobe lieferte der Russe Daniil Kwjat im Toro Rosso ab: Der 19-jährige Formel-1-Debütant fuhr als Zehnter in seinem vierten Rennen zum dritten Mal in die WM-Punkte. Die nächste Chance hat er beim Europa-Auftakt am 11. Mai in Spanien.
Das Ergebnis:
Rang | Fahrer | Team | Rückstand |
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | |
2 | Nico Rosberg | Mercedes | +18.6 Sek. |
3 | Fernando Alonso | Ferrari | +25.7 |
4 | Daniel Ricciardo | Red Bull Racing | +26.9 |
5 | Sebastian Vettel | Red Bull Racing | +51.0 |
6 | Nico Hulkenberg | Force India | +57.5 |
7 | Valtteri Bottas | Williams | +58.1 |
8 | Kimi Räikkönen | Ferrari | +83.9 |
9 | Sergio Perez | Force India | +86.4 |
10 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | +1 Runde |
11 | Jenson Button | McLaren | +1 |
12 | Jean-Eric Vergne | Toro Rosso | +1 |
13 | Kevin Magnussen | McLaren | +1 |
14 | Pastor Maldonado | Lotus | +1 |
15 | Felipe Massa | Williams | +1 |
16 | Esteban Gutierrez | Sauber | +1 |
17 | Kamui Kobayashi | Caterham | +1 |
18 | Jules Bianchi | Marussia | +1 |
19 | Max Chilton | Marussia | +2 Runden |
20 | Marcus Ericsson | Caterham | +2 |
Ret | Romain Grosjean | Lotus | +28 |
Ret | Adrian Sutil | Sauber | +51 |
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