Spanien-Grand-Prix

Ferrari-Star Alonso siegt vor Räikkönen und Massa

Sport
12.05.2013 16:16
Ferrari-Star Fernando Alonso hat sich im Kampf um die Formel-1-WM zurückgemeldet: Der Spanier entschied seinen Heim-Grand-Prix auf dem Circuit de Catalunya am Sonntag dank einer starken Vorstellung für sich. Von Platz fünf aus ins Rennen gegangen, profitierte Alonso zunächst von einem sehr guten Start und anschließend von einer Boxenstrategie, die ihn rasch in Führung brachte. Die ließ sich der Asturier im weiteren Verlauf des Rennens nicht mehr nehmen – auch nicht von Kimi Räikkönen und Felipe Massa, die auf den Plätzen zwei und drei folgten.

Für Alonso war es der 32. Sieg in der Königsklasse des Motorsports. Damit ist der 31-jährige Spanier nun die alleinige Nummer vier in der "ewigen" Bestenliste der Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Siegen. Nur Rekordmann Michael Schumacher, Alain Prost und der legendäre Ayrton Senna liegen in dieser Wertung vor dem Ferrari-Star. Von den aktuellen Piloten ist Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel mit 28 Siegen die Nummer zwei hinter Alonso.

Die Art und Weise seines zweiten Saisonsieges nach China lässt den Spanier trotz des Rückstandes in der WM wieder hoffen. "Wir hatten schon einige Aufs und Abs, aber wir haben ein Auto, mit dem wir um die WM kämpfen können", versicherte Alonso. "Ich bin extrem glücklich für das Team. Wir haben dringend gute Rennen gebraucht, weil wir schon etwas zu viele Punkte verloren haben." Ein weiterer Rückschlag blieb ihm erspart.

93.000 Zuschauer schon früh aus dem Häuschen
Gerade noch rechtzeitig vor einem Reifenschaden kam Alonso zum ersten von vier Boxenstopps. Als er kurz darauf Pole-Position-Mann Nico Rosberg überholte, riss es die 93.000 Zuschauer auf dem Circuit de Catalunya von den Sitzen. Bereits in der dritten Kurve hatte sich Alonso, von Platz fünf gestartet, mit einem gewagten Manöver außen an Lewis Hamilton im enttäuschenden Mercedes und Räikkönen vorbeigepresst.

Als der 31-Jährige nach der Ehrenrunde mit der spanische Flagge aus dem Auto stieg, huldigten ihm die Fans mit lauten "Alonso"-Sprechchören. "Es war ein emotionaler Sieg, es war ein bisschen zusätzlicher Druck", gestand der Lokalmatador. "Man weiß nie, wie diese Reifen reagieren. Daher war ich bis zum Schluss angespannt." Die Positionen waren im Finish aber bezogen.

Red Bull nicht auf dem Podest
Erst auf den Plätzen vier und fünf folgten die beiden Red Bulls von Vettel und Mark Webber, die ihre Strategie auf vier Boxenstopps umstellen mussten. Zu groß war der Reifenverschleiß. "Man kann als Fahrer nichts aus der Wundertüte ziehen, das dafür sorgt, dass der Reifen länger hält", erklärte Vettel etwas resignierend. Nicht einmal eine Änderung der Mischungen für den Europa-Auftakt durch den Hersteller Pirelli.

"Der neue harte Reifen war ein Griff ins Klo", meinte Vettel. "Er hat dem ganzen Feld nicht geholfen." Das Rennen wurde immer mehr zu einer unübersichtlichen Anzahl von Boxenstopps. Für Red Bull ging es daher um Schadensbegrenzung. "Wir müssen zufrieden sein", sagte Vettel - obwohl er 38 Sekunden auf Alonso verlor. "Es ist schon in gewisser Weise schade, wenn man nicht eine Runde dabei hat, in der man ordentlich aufs Gas treten kann. Nur wer mit dem Reifen schonend umgeht, hat Chancen, ein Rennen zu gewinnen."

Das tut freilich Räikkönens Lotus - der Finne mausert sich damit immer mehr vom konstanten Punktesammler zum WM-Geheimfavoriten. "Die Situation ist besser als vor dem Rennen", analysierte der "Iceman" nüchtern. "Wir sind auf der Jagd. Wir hoffen, dass wir dabei bleiben und vielleicht noch ein bisschen mehr gewinnen." Bisher hat er das seit seinem Comeback vor einem Jahr nur beim Saisonstart in Australien getan.

Mercedes-Bolide kann mit Reifen nicht umgehen
Einmal mehr als Reifenfresser entpuppte sich der Mercedes. Rosberg wurde zwar Sechster, der neben ihm aus Reihe eins gestartete Hamilton landete als Zwölfter aber außerhalb der WM-Punkte - und wurde sogar überrundet. Ein kleines Lebenszeichen gab es von McLaren durch die Plätze acht und neun für Jenson Button und Sergio Perez. Der Australier Daniel Ricciardo holte als Zehnter für Toro Rosso noch einen Punkt.

Untersuchung wegen Alonso-Jubels mit Fahne
Detail am Rande: Sein Jubel mit Spaniens Flagge in der Auslaufrunde bescherte Alonso einen Auftritt vor den Sportkommissären. Alonso hatte die Fahne von einem Streckenposten bekommen, das Annehmen von Objekten ist im Sportregulativ allerdings verboten, um das Gewicht bei der Abwaage im Ziel nicht zu beeinflussen. Die Kommissäre entschieden sich nach der Untersuchung allerdings gegen eine Strafe. Offizielle Begründung: In einem ähnlichen Fall war der Jubelnde vor einiger Zeit ebenfalls straffrei davongekommen.

Das Ergebnis:

RangFahrerTeamRückstand
1Fernando AlonsoFerrari
2Kimi RäikkönenLotus+9,3 Sek.
3Felipe MassaFerrari+20
4Sebastian VettelRed Bull Racing+38,2
5Mark WebberRed Bull Racing+47,9
6Nico RosbergMercedes+68,0
7Paul di RestaForce India+68,9
8Jenson ButtonMcLaren+79,5
9Sergio PerezMcLaren+81,7
10Daniel RicciardoSTR+1 Runde
11Esteban GutierrezSauber+1
12Lewis HamiltonMercedes+1
13Adrian SutilForce India+1
14Pastor MaldonadoWilliams+1
15Nico HulkenbergSauber+1
16Valtteri BottasWilliams+1
17Charles PicCaterham+1
18Jules BianchiMarussia+2 Runden
19Max ChiltonMarussia+2
OutJean-Eric VergneSTR+14
OutGiedo van der GardeCaterham+45
OutRomain GrosjeanLotus+58

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(Bild: KMM)



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