IndyCar-Unglück

Ex-F1-Pilot Justin Wilson nach Crash gestorben

Sport
25.08.2015 06:21
Der ehemalige Formel-1-Pilot Justin Wilson ist seinen schweren Kopfverletzungen nach einem Unfall bei einem IndyCar-Rennen erlegen, wie ein Sprecher der US-Rennserie am Montag (Ortszeit) bekannt gab. Der 37-Jährige hatte bei dem Crash schwere Kopfverletzungen erlitten und war seitdem im Koma gelegen. Der Brite absolvierte 2003 für Jaguar und Minardi eine Saison in der Formel 1.

Zu dem Unfall am Sonntag kam es in der 179. Runde von insgesamt 200 Umläufen auf dem Kurs in Long Pond im US-Bundesstaat Pennsylvania. Allem Anschein nach wurde Wilson in seinem Cockpit von einem Teil getroffen, das sich nach einem Unfall seines Rivalen Sage Karam von dessen Auto gelöst hatte. Dieser war mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenmauer des Pocono Raceway gekracht.

Per Heli ins Krankenhaus
Wilson kam nach dem Einschlag, bei dem das Teil einem Video zufolge wieder hoch in die Luft geschleudert wurde, selbst von der Strecke ab. Rettungskräfte eilten sofort an die Unglücksstelle. Wilson wurde anschließend mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus gebracht. Am Montag erlag der 37-Jährige seinen Verletzungen. Er hinterlässt seine Frau Julia und zwei Töchter, die beiden sind fünf und sieben Jahre alt.

"Großartiger Mensch und Rennfahrer"
"Justin Wilson war ein großartiger Mensch und Rennfahrer", schrieb der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button auf Twitter. "Die Motorsport-Welt ist schon wieder zum Stillstand gekommen." Erst vor sechs Wochen war der Franzose Bianchi an den Folgen eines im Oktober 2014 im Formel-1-Grand-Prix von Japan erlittenen Unfalles gestorben.

Der Brite Wilson ist der erste Pilot seit seinem Landsmann Dan Wheldon, der in einer großen US-Rennserie ums Leben gekommen ist. Wheldon war im Oktober 2011 nach einer Massenkarambolage in Las Vegas gestorben. Schon danach hatte eine Sicherheitsdebatte eingesetzt. Der Vorschlag, IndyCar-Rennen zumindest aus Hochgeschwindigkeitsovalen mit Steilkurven zu verbannen, ist bisher aber nicht umgesetzt worden.

Organe werden gespendet
Justin Wilson hatte bereits vor seinem Tod klargemacht, dass er seine Organe spenden würde, um anderen Menschen zu helfen. Das bestätigte sein jüngerer Bruder Stefan im Kurznachrichtendienst Twitter. "Er hat nie aufgehört, anderen etwas zu geben und sich um andere zu kümmern. Sogar jetzt nicht", schrieb der 25-Jährige, selbst Autorennfahrer.

Sein Bruder sei sein bester Freund, sein Idol und Mentor gewesen. "Er war ein Champion", erklärte Stefan Wilson. "Der einzige Trost, den ich verspüre, ist, dass er ein Leben gelebt hat, das er liebte." In seinem Formel-1-Jahr 2003 fuhr Justin Wilson unter anderem für das Red-Bull-Vorgängerteam Jaguar. "Vergangene Nacht hat uns ein sehr guter Mann verlassen", meinte sein damaliger Teamkollege Mark Webber.

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(Bild: KMM)



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