4,6-Zöller im Test

Xperia ion: Ärgert die Hosentasche, erfreut das Auge

Elektronik
25.09.2012 14:15
Big is beautiful - das gilt derzeit vor allem für die Bildschirmgrößen von Smartphones. Musste man sich bis vor Kurzem noch mit Displays um die drei Zoll vergnügen, zählen heute vier Zoll fast schon zum Standard. Manche Geräte wie das Xperia ion gehen sogar noch einen Schritt weiter: Mit einer Bildschirmdiagonale von 4,6 Zoll (11,7 Zentimeter) ist das Sony-Smartphone ein richtiger "Prügel". Was die Hosentasche ärgert, erfreut jedoch das Auge.

Die Zeiten, in denen Handys noch möglichst klein waren und somit unscheinbar verstaut werden konnten, sind offenbar vorbei. Spätestens seit dem Erfolg von Samsungs Galaxy Note, das mit seinem 5,3-Zoll-Display derzeit eine Klasse für sich zwischen Tablets und Smartphones darstellt, scheint der Trend zum großen Bildschirm auch bei anderen Herstellern um sich zu greifen. Begründet wird dies in erster Linie mit der besseren Lesbarkeit beim Surfen und dem gesteigerten Genuss bei der mobilen Videowiedergabe.

Kino für die Hosentasche
Auch das Xperia ion wird von Sony indirekt als Kino für die Hosentasche vermarktet. "Zwar fehlen die kultigen roten Sessel des dunklen Kinosaals, dafür ist der Entertainment-Genuss beim Xperia ion zu jeder Zeit verfügbar", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns, in der dieser zudem "freie Sicht auf die Leinwand" garantiert. Zu viel versprochen hat Sony damit nicht: Mit besagter Bildschirmdiagonale von 4,6 Zoll und einer HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln schindet das ion beim Betrachten von Fotos und Videos zweifelsohne Eindruck. Die 16,8 Millionen Farben des hinter kratzfestem Mineralglas geschützten Displays strahlen farbenfroh und knackig.

12-Megapixel-Kamera an Bord
Mit der Hosentasche ist das allerdings so eine Sache: Obwohl das ion mit einem Gewicht von 144 Gramm für seine Größe erstaunlich leicht ist – wirklich handlich ist es nicht. Wer die 133 x 68 x 10,6 Millimeter des Geräts in einer weniger bequem geschnittenen Hose oder der kleinen, eleganten Handtasche für den Abend unterbringen möchte, stößt mitunter an seine Grenzen. Die großzügigen Abmessungen erlauben es Sony im Gegenzug allerdings, allerlei Technik im Gehäuse zu verstauen – allen voran eine rückseitig belichtete und daher besonders für den Einsatz unter schlechten Lichtbedingungen geeignete 12-Megapixel-Kamera.

Deren einzige Schwäche: Ist es zu dunkel und man verzichtet bewusst auf LED-Blitz bzw. Videolicht, tut sich der Autofokus schwer. Ansonsten bietet die integrierte Kamera aber keinen Anlass zur Kritik: Nach 1,5 Sekunden ist sie startbereit, fokussiert und löst per Fingerzeig aus, fertigt Schwenkpanoramen sowohl in 2D als auch in 3D, versieht Bilder und auch Full-HD-Videos dank Geotagging mit Informationen zum jeweiligen Standort, korrigiert rote Augen und bringt neben Bildstabilisator und Selbstauslöser auch einen 16-fachen Digitalzoom mit.

Aufgeräumtes Design
Sowohl für die Aktivierung der Kamera als auch den Zoom stehen am Gehäuseäußeren zwei dezidierte Tasten zur Verfügung, sie sind jedoch einen Tick zu tief eingelassen und etwas schwergängig. Davon abgesehen präsentiert sich das heuer mit einem Red Dot Design Award für sein minimalistisches Design ausgezeichnete Smartphone sehr aufgeräumt. Mit Ausnahme der Kameratasten sowie dem obligatorischen Power-Schalter finden sich unter einer Abdeckung lediglich ein Micro-USB- und ein Micro-HDMI-Anschluss sowie je ein Steckplatz für Micro-SIM und MicroSD-Karten, mit denen sich die rund 13 Gigabyte verfügbarer Speicher auf bis zu 32 Gigabyte erweitern lassen.

Der Akku (1.900 mAh) ist hingegen fest hinter der leicht gewölbten und damit angenehm in der Hand liegenden Aluminiumrückseite verbaut. Voll geladen verspricht dieser eine Standby-Zeit zwischen 350 und 400 Stunden, die Gesprächszeit gibt Sony, abhängig vom Netz, mit vier (GSM) und zehn Stunden (UMTS bzw. HSPA+) an. Über den Tag kommt das ion mit einer Ladung jedenfalls spielend, wer sich etwas einschränkt, kann auch einen zweiten Tag nahezu vollständig abdecken.

Umfangreiche Ausstattung
Die sonstige Ausstattung entspricht dem derzeitigen Oberklasse-Standard: Nebst schnellem WLAN inklusive Tethering und einem NFC-Chip für bargeldloses Bezahlen bietet das Sony-Smartphone eine 1,3-Megapixel-Frontkamera sowie ein UKW-Radio. Auf den Datenturbo LTE muss indes verzichtet werden, woraus einem hierzulande derzeit allerdings kein wirklicher Nachteil entsteht. Auch die Tatsache, dass Sony statt eines Quad-Core-Prozessors eine 1,5 GHz starke Dual-Core-CPU verbaut, erweist sich bei der Bedienung nicht als nachteilig: Anwendungen startet das Android-Smartphone prompt und auch der Wechsel zwischen ihnen geht ruckelfrei über die Bühne.

Zum Einsatz kommt derzeit noch Googles Android-Version 4.0 alias "Ice Cream Sandwich", ein Update auf Version 4.1 ("Jelly Bean") wurde bereits in Aussicht gestellt. Die unverbindliche Preisempfehlung für das in den Farben Schwarz und Rot erhältliche Xperia ion liegt bei rund 550 Euro. Wer Ausschau hält, bekommt es über das Internet auch schon um 65 Euro günstiger.

Fazit: Viel zu kritisieren gibt es an Sonys Xperia ion nicht. Obwohl sehr groß geraten, was sicherlich nicht jedermanns/-frau Geschmack ist, fallen die paar Zentimeter Bildschirm des Smartphones kaum ins Gewicht. Und auch wenn manches Teil zugunsten der geringeren Grammzahl aus Plastik ist, wirkt die Verarbeitung insgesamt sehr hochwertig, sodass das ion nicht nur wegen seines großen, hellen und brillanten Touchscreens ein echter Hingucker ist. Die zweite große Stärke des Smartphones ist zweifellos die leistungsstarke und lichtempfindliche Kamera – kleinere Abzüge gibt es hierbei lediglich für den trägen Autofokus und die schwergängigen Zoom-Tasten. Freuen dürften sich Nutzer auch über den HDMI-Ausgang und die Möglichkeit der Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte, sodass das Preis-Leistungsverhältnis unterm Strich nur als stimmig bezeichnet werden kann.

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