AK warnt

Vorsicht beim Telefonieren in Nicht-EU-Ländern

Elektronik
20.06.2012 12:39
Mitzahlen, wenn man angerufen wird, Mobilbox nicht ausgeschaltet: Alle Jahre wieder warnen die Konsumentenschützer vor der Kostenfalle "Handy im Urlaub". Dieses Jahr ist es dank neuer gesetzlicher Regelungen ein bisschen besser, zumindest in EU-Ländern, da hier die Anbieter ab Juli die Passiv- und Aktivgebühren sowie die SMS-Preise senken müssen. Zudem gibt es heuer erstmals eine Kostenobergrenze für das Surfen im Internet. In den Nicht-Unionsländern Kroatien und Türkei sei beim Telefonieren aber weiterhin Vorsicht geboten, warnte die Arbeiterkammer am Mittwoch.

Die AK hat sich die Handytarife der heimischen Mobilfunker A1, Bob, Red Bull Mobile, T-Mobile, Orange, Tele.Ring, "3", Yesss und Ge-org angesehen. Innerhalb der EU-Länder Griechenland, Spanien und Italien entsprechen die Roamingtarife demnach den von der EU verordneten Höchstpreisen. Diese betragen ab Juli 9,6 Cent (statt 13,2 Cent) pro Minute für angenommene Anrufe bzw. 34,8 Cent (nach 42 Cent) für aktive Anrufe. Eine Ausnahme ist "3" in Italien, hier sind die Kosten wie in Österreich. Eine SMS darf ab Juli laut EU-Vorgaben nur mehr 10,8 Cent statt 13,2 Cent kosten.

Große Preisunterschiede in Nicht-EU-Ländern
In den ebenfalls von der AK untersuchten Ländern Kroatien und Türkei sind die Preisunterschiede nach wie vor groß. Wer von Kroatien nach Hause telefoniert, zahlt zwischen 49 Cent und zwei Euro pro Minute, angenommene Anrufe kosten 29 Cent bis 1,25 Euro. In der Türkei bewegen sich die aktiven Roaminggebühren zwischen 34,8 Cent und 2,5 Euro, die passiven von 9,6 Cent bis 1,25 Euro. Untersucht wurden jeweils die gängigsten Anbieter. Teilweise, so die AK, sind die Roamingpreise für Wertkarten deutlich günstiger (etwa Bob in der Türkei und in Kroatien) als jene für Vertragstarife. In den beiden Ländern rentiere sich "simsen" statt telefonieren.

Vorsicht bei speziellen Roamingpaketen
Die AK weist darauf hin, dass manche Mobilfunker spezielle Roamingpakete mit inkludierten Freiminuten auf monatlicher Basis anbieten. Auch hier sei aber Vorsicht geboten: Während zum Beispiel bei A1 und Orange sofort das volle Freiminutenkontingent bereitgestellt werde, stehe dieses bei T-Mobile und "3" im Buchungsmonat nur aliquot zur Verfügung. Weitere AK-Tipps: Das Gastnetz manuell einstellen, um das günstigste zu erwischen, und die Mobilbox abschalten, um Kosten zu vermeiden.

Kostenbremse beim mobilen Internetsurfen
Auch beim Internetsurfen unter Palmen profitieren Urlauber heuer von neuen EU-Regelungen: Erstmals gibt es dafür nämlich eine Kostenbremse. Bei 60 Euro muss der heimische Anbieter den Verbraucher per SMS warnen. "Wenn der Kunde nicht ausdrücklich und aktiv darauf reagiert, dass er den Dienst weiter haben will, muss ihn der Betreiber einstellen", so die AK. "Dieser Schutz gilt aber nur zuverlässig innerhalb der EU. Außerhalb der EU muss der Betreiber Kunden darüber informieren, wenn diese Funktionen nicht zur Verfügung stehen", erklärte AK-Expertin Daniela Zimmer.

Im Extremfall bis zu 21 Euro pro Megabyte
Fürs mobile Surfen zahlt, wer seine Ferien in Griechenland, Spanien oder Italien verbringt, ab Juli maximal 84 Cent pro Megabyte - das ist die neue EU-Höchstgrenze. "3"-Kunden kommen günstiger davon als jene von A1, T-Mobile, Orange und Tele.Ring. Sehr teuer bleibt es in Kroatien und der Türkei, im Extremfall könne ein Megabyte knapp 21 Euro kosten, erhob die AK.

Positiv sei jedoch, dass die Betreiber ihre Kunden auch in Nicht-EU-Ländern über die Preise informieren müssen, so Zimmer. Bei Roaming-Datenpaketen liege der Teufel oft im Detail: Bei Paketen auf Monatsverrechnungsbasis könne die Kündigungsfrist bis zu zwölf Wochen betragen. Und: "Nach Überschreiten der inkludierten Datenpauschale wird der Mehrtransfer zum Basistarif oder zu einem festgelegten Preis verrechnet, was kostspielig werden kann."

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