Wie die australische Zeitung "The Age" online berichtet, musste der Landeanflug des 220-Personen-Flugzeugs nur 120 Meter über dem Boden abgebrochen werden - erst zu diesem Zeitpunkt merkten die beiden Piloten, warum im Flugzeug der Alarm schrillte. Und das, obwohl der Pilot über 13.000 Flugstunden angesammelt hatte.
Die Probleme hätten begonnen, als der Kopilot des Airbus A320 den Autopilot abschaltete, um das Flugzeug für die Landung vorzubereiten, so die australische Flugsicherungsbehörde in ihrem Bericht. Auf etwa 760 bis 610 Metern Flughöhe habe der Pilot dann mehrere SMS erhalten - und sei davon so abgelenkt gewesen, dass er zweimal nicht auf Fragen des Kopiloten reagiert habe. Der Pilot behauptet, er habe das Handy abschalten wollen, nachdem er dies beim Start vergessen habe.
Aneinanderreihung von Fehlern
In einer Höhe von etwa 300 Metern habe er bemerkt, dass "irgendwas nicht stimmt", so der Kopilot - doch weder er noch der Pilot konnten den Fehler ausmachen. Bei etwa 220 Metern über dem Boden wurden sie von einem Warnsignal informiert, dass die Reifen noch immer nicht ausgefahren waren. Der Pilot drückte daraufhin - "instinktiv", wie er sagt" - den entsprechenden Hebel, doch es war bereits zu spät: Ein weiterer Alarm zeigte an, dass das Fahrwerk bis zur Landung nicht voll ausgefahren und gesichert sein würde. Der Kopilot berichtete der Flugsicherheit, er habe gerade das Gegenteil tun wollen: Statt zu landen, habe er neu durchstarten wollen.
Das tat schließlich auch der Pilot - allerdings erst bei etwa 120 Metern über dem Boden. Zu allem Übel scheint dieser außerdem der Ansicht gewesen zu sein, die Maschine befinde sich noch auf etwa 240 Metern. Neben dem vergessenen Fahrwerk nicht der einzige Fehler, wie die Flugsicherheitsbehörde entdeckte, als sie die Vorkommnisse im Simulator nachstellte. Die Fluglinie Jetstar hat versprochen, aus den Vorfällen gelernt zu haben: Auf das Abschalten des Handys würden Piloten vor dem Start nun hingewiesen, zudem gebe es nun Checklisten für den Landeanflug.
Symbolbild
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