Lehrplan angepasst

US-General: “Smartphones verweichlichen Soldaten”

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12.08.2016 09:37

Der hochdekorierte US-General und Kommandant des Marine Corps Robert B. Neller hat bei einer Diskussionsrunde erklärt, Smartphones würden seine Soldaten verweichlichen und im militärischen Alltag ein Problem darstellen. Die Abhängigkeit von Technologie sei zu groß geworden, weshalb man wieder militärische Basics wie die Navigation per Sternenhimmel und korrektes Tarnen und Täuschen lehre.

Smartphones seien nur eine der modernen Errungenschaften, die seine Truppen schwächer machen, erklärt der hochdekorierte General laut "CNET" bei einer Podiumsdiskussion des Center for Strategic & International Studies. Er muss es wissen: Neller kommandierte Truppen im Irak und ist Träger zahlreicher Orden, gilt zudem als Meisterschütze mit Pistole und Gewehr.

Handys verraten die Position von Soldaten
Smartphones seien im Militär eine ernste Bedrohung, warnt der General. Und zwar nicht nur, weil sie Soldaten ablenken, sondern vor allem wegen der elektromagnetischen Strahlung, die sie abgeben. Feindliche Kräfte können die Strahlung mit Spionageflugzeugen und Satelliten heute leicht ausmachen, ein Smartphone könne also die Position von Soldaten verraten.

Neller hat das selbst überprüft. Er wettert: "Was glauben Sie, woher die größte Signatur im gesamten Hauptquartier der Marine kommt? Aus den Quartieren! Warum? Weil dort jeder sein Handy eingeschaltet hat." In Friedenszeiten mag das kein Problem sein, im militärischen Ernstfall macht das Nellers Soldaten aber zu einem leichten Ziel.

Marine lehrt Soldaten wieder Old-School-Wissen
In der Ausbildung der Soldaten habe man bereits auf diese neuen Probleme reagiert. Wer heute zum Marine Corps geht, wird wieder in alten Künsten ausgebildet: Nach den Sternen zu navigieren und sich am Schlachtfeld effizient zu tarnen, steht am Lehrplan. Noch vor ein paar Jahren habe man darauf verzichtet, weil man ohnedies GPS hat, verrät Neller. Doch diese Zeiten seien vorbei.

Der General hat auch lobende Worte für seine jungen Soldaten. "Sie sind viel anpassungsfähiger, als wir jemals waren", sagt Neller. Und das sei gut so, denn heutige Soldaten hätten viel mehr Aufgaben zu erfüllen als der 1953 geborene General und seine Altersgenossen. Die Kriege der Gegenwart und der Zukunft werden nicht mehr nur zu Land, zu Wasser und in der Luft ausgetragen, sondern auch an der Weltraum-, Cyber- und Informationsfront.

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