Wie Dreck behandelt

US-Amokschütze verklagt Uber auf zehn Mio. Dollar

Ausland
17.03.2016 14:13

Der mutmaßliche Amokschütze von Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan hat seinen früheren Arbeitgeber Uber auf zehn Millionen US-Dollar verklagt. Jason Brian Dalton macht den Fahrdienst für seine Inhaftierung sowie die Scheidung von seiner Frau verantwortlich. "Uber hat mich wie Dreck behandelt", so Dalton.

Der 45-Jährige steht unter Verdacht, am 21. Februar in der 76.000-Einwohner-Stadt Kalamazoo rund 190 Kilometer westlich von Detroit an drei verschiedenen Orten auf Passanten geschossen zu haben - nahe einem Restaurant, vor einer Autohandlung und vor einem Wohnkomplex. Sechs Menschen wurden tödlich getroffen, eine Frau und eine Jugendliche wurden schwer verletzt. Besonders perfide: Der mutmaßliche Todesschütze war Mitarbeiter des Fahrdienstes Uber, nahm zwischen den tödlichen Schüssen sogar Passagiere mit.

Bei einer ersten Anhörung vor wenigen Tagen hatte Dalton bereits angegeben, von der Uber-App besessen gewesen zu sein. Sie habe ihm "befohlen", die Morde zu begehen. Jetzt setzte der 45-Jährige noch einen drauf: In einer beim Bezirksgericht von Detroit eingereichten Zivilklage gibt er Uber die Schuld an seiner Inhaftierung sowie der Trennung von seiner Frau - und verklagt den Fahrdienst deshalb auf zehn Millionen US-Dollar.

"Uber behandelt Fahrer wie Dreck"
"Sie haben mich abgezockt, Löhne und Überstunden nicht ausbezahlt. Ich habe mir den Arsch für sie aufgerissen", schreibt Dalton in der "Cnet" vorliegenden Klageschrift über seinen ehemaligen Arbeitgeber. Er habe zudem nie einen Weihnachtsbonus erhalten, sei nie zu Firmenfeiern eingeladen worden, habe auch krank arbeiten müssen und nie Zeit gehabt, seine Kinder zu sehen. "Uber behandelt seine Fahrer wie Dreck."

"Bürger zweiter Klasse"
Auch Benzin und Reparaturen am Auto habe er selbst bezahlen müssen, zudem hätte ihn Uber mitunter mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und gezwungen, Fahrten durchzuführen. Uber sei ein "gefährliches Arbeitsumfeld", schreibt Dalton weiter. "Ich habe es satt, von Uber wie ein Bürger zweiter Klasse behandelt zu werden."

Fahrdienst weist Vorwürfe zurück
Uber selbst wies die Vorwürfe gegenüber "Cnet" zurück. Dalton allein sei für seine Taten verantwortlich. Das Unternehmen wisse gar nicht, wie man darauf reagieren solle, dass Dalton sich weigere, Verantwortung für seine eigenen Taten zu übernehmen. "Unsere Herzen sind bei den Familien der Opfer, die mit den Konsequenzen seines schrecklichen Verbrechens leben müssen", teilte Uber mit.

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