20 Millionen fehlen

Super-Handy Ubuntu Edge verfehlt Finanzierungsziel

Elektronik
22.08.2013 13:32
Der südafrikanische Unternehmer Mark Shuttleworth ist mit seiner Geldsammelkampagne zum Bau eines neuen Super-Smartphones mit dem freien Linux-Betriebssystem Ubuntu gescheitert. Bis zum Ende der Frist seien insgesamt 12,8 Millionen US-Dollar zusammengekommen - und damit nur rund 40 Prozent der nötigen Summe, teilte Ubuntu-Hersteller Canonical mit. Shuttleworth wollte 32 Millionen Dollar zusammenbekommen, um die ersten 40.000 Hochleistungs-Smartphones zu bauen.

Ein "verrückter Monat" ende für ihn, schrieb Shuttleworth. Trotz des Scheiterns der Finanzierung sei mit der Sammelkampagne für das Ubuntu Edge ein Rekord gebrochen worden. Noch nie sei so viel Geld mit dem sogenannten Crowdfunding über das Internet gesammelt worden, bei der die Nutzer die Produktion des Ubuntu Edge vorfinanzieren hätten sollen.

Unterstützer bekommen Geld zurückerstattet
"Fast 20.000 Menschen glaubten an unsere Idee und trugen Monate im Voraus Hunderte von Dollar zu einem Telefon bei - einfach, um es Wirklichkeit werden zu lassen", schrieb Shuttleworth. Nicht nur Einzelpersonen hätten Geld gegeben.

Auch der Finanz- und Informationsdienstleister Bloomberg etwa habe 80.000 Dollar beigesteuert. Nach dem Scheitern der Gesamtfinanzierung bekämen die Interessenten nun innerhalb von fünf Werktagen ihr Geld erstattet.

Smartphone und Computer in einem Gerät
Das Ubuntu Edge sollte das erste Smartphone mit dem Betriebssystem Ubuntu mobile sein und neue Maßstäbe in der Smartphonewelt setzen. Das Gerät sollte mit angeschlossenem Bildschirm und einer Tatstatur als ausgewachsener Computer genutzt werden können.

Dazu hätte es mit drei Betriebssystemen parallel laufen sollen: der Smartphone-Variante von Ubuntu, der Vollversion für Computer und der Google-Software Android, die auf 80 Prozent aller Smartphones zum Einsatz kommt. Ubuntu ist die weltweit erfolgreichste Version des frei verfügbaren Betriebssystems Linux.

Ubuntu Edge hätte Spitzenausstattung gehabt
Auch mit vielen anderen Ausstattungsmerkmalen hätte das umgerechnet 520 Euro teure Ubuntu Edge andere aktuelle Hochleistungs-Smartphones übertroffen. Der Datenspeicher sollte mit 128 Gigabyte doppelt so groß sein wie bei derzeitigen Geräten mit Spitzenausstattung.

Der Arbeitsspeicher war mit vier Gigabyte so umfangreich angelegt wie bei vielen Notebooks heute. Das Display sollte hochauflösend und aus Saphirglas sein - einem extrem kratzfesten Material.

Smartphone hätte Super-Akku gehabt
Für das Gehäuse war ein einziges Stück Metall vorgesehen. Beim Akku wollten die Hersteller auf eine neue Hochleistungstechnologie, einen Lithium-Ionen-Akku mit Silizium-Anoden setzen. Dieser wäre deutlich leistungsfähiger als übliche Handybatterien gewesen - diese sind heute die große Schwachstelle von Smartphones.

Ubuntu-Smartphones anderer Hersteller kämen nun 2014 in den Handel, erklärte Shuttleworth. Ob diese an den geplanten Leistungsumfang des Ubuntu Edge heranreichen, ist ungewiss. Shuttleworth gab sich trotz des Scheiterns kaum resigniert: "Wer weiß: Vielleicht nehmen wir eines Tages alles zusammen, was wir aus dieser Kampagne gelernt haben - Gelungenes und Fehler -, und versuchen es noch mal von Neuem."

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