"Vor zwei Jahren haben wir massiv mit der Entwicklung begonnen", so Robert Schächter, Vorstandsvorsitzender der Staatsdruckerei. Ihm und seinem Vorstandskollegen Helmut Lackner schwebt eine Art offene Plattform vor, die der Staat genauso nutzen können soll wie zum Beispiel Handelsketten. "Wo muss ich mich identifizieren? Das unterste Ende ist die Kundenkarte im Geschäft, nach oben ist alles offen. Dazwischen gibt es eine ganze Menge: Geld abheben oder ein Paket bei der Post holen", so Schächter.
Der jeweilige Kunde, etwa die Handelskette, soll dann nur die Informationen bekommen, die er wirklich braucht. In Zeiten von staatlichem und unternehmerischem Datensammelwahn und NSA-Affäre sei "Datensparsamkeit" das Gebot der Stunde. Woher aber soll die Österreichische Staatsdruckerei, die ja ein privates Unternehmen ist, die Daten bekommen? Das müssten die Bürger freiwillig zur Verfügung stellen, meint der Vorstandschef. "Zahlen soll der, der den Nutzen hat", das könne auch der Bürger sein.
Auch in puncto Ausweise, dem Kerngeschäft der Staatsdruckerei, sehen Schächter und Lackner die Zukunft digital. Sie denken daran, dass sich Menschen bald auch vor staatlichen Stellen via Smartphone authentifizieren können, etwa am Flughafen. "Die elektronische Identifikation kann durchaus analog - von einem Grenzbeamten - kontrolliert werden." Um Sicherheit zu gewährleisten, brauche es immer dreierlei: "Sie müssen etwas haben, etwas wissen und ein Externer muss das überprüfen", erklärt Schächter.
Bis das alles Realität wird, dauert es aber noch. "Das haptische Dokument, das gibt es noch sehr lange", prognostiziert Lackner. Für den "täglichen Gebrauch" könnten die unzähligen Plastikkarten jedoch sukzessive ersetzt werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.