Erste Erfolge

Samsung forscht an Gedankensteuerung für Tablets

Elektronik
22.04.2013 10:45
Samsung arbeitet gemeinsam mit der US-amerikanischen University of Texas in Dallas daran, Smartphones und Tablets durch die Gedanken des Nutzers kontrollieren zu lassen. Dazu werden die Hirnwellen ausgelesen und in Befehle, die das Smartphone erkennt, umgewandelt. Noch steckt die Technologie in den Kinderschuhen, in Zukunft könnte sie aber nicht nur für Personen, die ihre Hände nicht nutzen können, ganz neue Benutzererlebnisse beim Umgang mit Mobilgeräten liefern.

"Vor einigen Jahren war ein kleines Keypad die einzige Eingabemethode, um ein Telefon zu kontrollieren, aber heute kann der Nutzer seine Stimme, Berührungen, Gesten oder Augenbewegungen nutzen, um ein Gerät zu kontrollieren und mit ihm zu interagieren", sagt Insoo Kim, Chef-Forscher bei Samsung, im Gespräch mit der US-Technikzeitschrift "Technology Review". "Weitere Eingabemethoden hinzuzufügen, gestattet uns angenehmere und reichere Wege der Interaktion mit mobilen Geräten", so Kim.

Gedankensteuerung braucht eine Elektrodenkappe
Noch ist Samsungs Gedankensteuerung für Mobilgeräte lange nicht reif für den Markt. Die Gedanken, die es zu verarbeiten gibt, liest eine mit Elektroden bestückte Kappe aus – nicht unbedingt ein alltagstaugliches Kleidungsstück.

Gegenüber Elektroden, die einzeln angebracht und über eine Flüssigkeitsschicht mit dem Kopf des Probanden verbunden werden, mag die derzeit genutzte Kappe zwar bereits ein Fortschritt sein, bei Samsung hofft man aber, eines Tages Elektrodenkappen bauen zu können, die wie ein alltägliches Kleidungsstück aussehen und auch so getragen werden.

Bestimmte Bilder lösen Steuerungs-Hirnsignale aus
Bis dahin muss sich der Benutzer des Galaxy Note 10.1, mit dem die Gedankensteuerung in der Praxis erprobt wird, aber mit dem unbequemen Elektrodenhut begnügen. Damit die Gedankensteuerung funktioniert, werden zuvor Gehirnsignale analysiert, die beim Betrachten bestimmter Bilder auftreten.

An diese typischen Hirnwellen werden die Befehle zum Öffnen und Schließen von Apps gekoppelt. In einem Experiment sei es etwa gelungen, dass ein Proband Apps öffnet und darin navigiert, indem er sich auf in einer bestimmen Frequenz blinkende Symbole konzentrierte. Der visuelle Reiz löst in diesem Fall offenbar jene Hirnaktivität aus, die dann als Befehl zum Öffnen einer App interpretiert wird.

Gedankenbefehl wird schon recht zuverlässig erkannt
Derzeit erlaube die Samsung-Technologie den Probanden ungefähr alle fünf Sekunden, einen Befehl ans Test-Tablet zu senden. Die Chance, dass das Tablet dann auch tatsächlich das tut, was sich der Tester wünscht, steht gut. Je nach Tester soll die Erfolgsquote mit der Gedankensteuerung zwischen 80 und 95 Prozent betragen. Samsung-Forscher Kim ist überzeugt, dass sich die Technik schnell weiterentwickeln wird. "Verbesserungen bei Mensch-Maschinen-Interfaces scheinen unausweichlich", so der Wissenschaftler.

Gelingt Samsung bei der Gedankensteuerung von Smartphones und Tablets der Durchbruch, so könnte dies das Nutzungsverhalten von Smartphone-Nutzern grundlegend verändern. Bei der Musikwiedergabe könnte der bloße Gedanke reichen, um zum nächsten Titel zu wechseln. Und Anrufe mitten in einer Besprechung könnten einfach durch einen Gedanken abgewiesen werden. Man darf gespannt sein, welche Fortschritte Samsung in den nächsten Jahren mit seiner Gedankensteuerung machen wird.

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