Zugang zu Diensten

RIM geht im Blackberry-Streit auf Indien zu

Elektronik
18.08.2010 10:37
Der wegen Sicherheitsbedenken unter Druck geratene Blackberry-Hersteller RIM kommt der indischen Regierung entgegen. Research in Motion habe den Behörden Zugang zu seinem Messenger-Dienst zugesichert, sagte ein hochrangiges Regierungsmitglied der Nachrichtenagentur Reuters. Bis zum 1. September werde der Service teilweise, bis Ende des Jahres vollständig geöffnet. Über einen Zugang zu E-Mail-Diensten für Unternehmen solle es in dieser Woche Gespräche geben.

Indien hatte RIM eine Frist bis 31. August gesetzt, um Sicherheitsbedenken auszuräumen. Andernfalls drohte die Regierung mit der Abschaltung der Blackberry-Dienste. Auch die Mobilfunkbetreiber wurden angewiesen, bis Ende des Monats eine Überwachung der Blackberry-Dienste zu ermöglichen. Mehrere Unternehmen bestätigten am Dienstag, entsprechende Briefe vom Telekommunikationsministerium erhalten zu haben.

Zum Wohle der "nationalen Sicherheit"
Einem Mitarbeiter eines großen Telekomkonzerns zufolge wolle die Regierung eine geeignete Lösung zur Überwachung der Dienste. Die Daten müssten den Strafverfolgungsbehörden in einem lesbaren Format zur Verfügung gestellt werden. Laut einem hochrangigen Sicherheitsbeamten werde das Ministerium sicherstellen, dass die Unternehmen den Anweisungen Folge leisten. Dies sei im Interesse der nationalen Sicherheit.

RIM droht das Aus in Indien
Sollte bis zum Ablauf der Frist keine Lösung gefunden werden, droht dem kanadischen Smartphone-Hersteller das Aus auf dem weltweit wachstumsstärksten Telekommunikationsmarkt. Rund eine Million von weltweit 41 Millionen Blackberry-Nutzern leben in Indien. Sie könnten ihre Geräte nur noch zum Telefonieren und zum Surfen im Internet nutzen, sollte die Regierung die Messenger- und E-Mail-Dienste tatsächlich abschalten.

Indischen Regierungskreisen zufolge wolle RIM noch in dieser Woche technische Systeme zur Verfügung stellen, die das Lesen verschlüsselter Daten ermöglichen. Die Verschlüsselung ist Kern des Sicherheitssystems von Blackberry, das RIM bei Geschäftskunden einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Rivalen wie Apple und Nokia verschafft hat. Die Daten werden beim Absenden codiert und sind damit für andere unlesbar. Zugleich läuft der Datenverkehr über eigene RIM-Server in Kanada und Großbritannien und nicht wie bei anderen Anbietern über lokale Rechenzentren.

Angst vor Missbrauch durch Terroristen
Neben Indien haben deswegen unter anderem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Libanon und Algerien Sicherheitsbedenken gegen den freien Datenverkehr im Mobilfunk geltend gemacht. Terroristen könnten die Technik zur Vorbereitung von Anschlägen nutzen, warnen die Länder.

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