8,6 Prozent Plus

Rasantes Wachstum beim Telekom-Riesen Huawei

Elektronik
15.01.2014 10:37
Huawei profitiert vom florierenden Geschäft mit Smartphones und dem kräftig wachsenden Bedarf im Heimatland China. Der chinesische Telekomriese steigerte seinen Umsatz 2013 um 8,6 Prozent. Das Betriebsergebnis des zweitgrößten Netzwerkausrüsters der Welt stieg um mehr als 40 Prozent auf rund 3,51 Milliarden Euro, wie Finanzchefin Cathy Meng in Peking mitteilte.

Berichte in der US-Spionageaffäre über mutmaßliche Sicherheitslücken in Huawei-Geräten wies Meng zurück: "Diese Beschuldigungen entbehren jeder Grundlage." Die Geschäftsaussichten selbst seien gut, sagte die Finanzchefin. Sie rechnet mit zehn Prozent Wachstum: "Auch 2014 wird ein gutes Jahr."

Huawei drittgrößter Smartphone-Hersteller
"Die Entwicklung liegt innerhalb unserer Erwartungen", betonte Sprecher Scott Sykes. Drei Viertel seines Umsatzes macht Huawei im Ausland. Während sein großes Netzwerkgeschäft 2013 nur um fünf Prozent zulegte, wuchs die neue Unternehmenssparte mit Dienstleistungen, Cloud-Diensten und Unternehmenssoftware um 32 Prozent. Das Geschäft mit Verbraucherprodukten wie Handys legte um 17 Prozent zu. Huawei ist heute schon der drittgrößte Smartphone-Hersteller.

Im vergangenen Jahr investierte Huawei 14 Prozent seines Umsatzerlöses in Forschung und Entwicklung. Im vergangenen Jahr wurde auch die Profitabilität durch Sparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen verbessert, wie Finanzchefin Meng berichtete. In der Netzwerksparte legte der Anteil des Geschäfts mit Dienstleistungen und Software für Telekom-Betreiber von bisher 34 auf 37 Prozent zu.

Huawei profitiere vom Ausbau der Handynetze auf den schnelleren LTE-Mobilfunkstandard, insbesondere in China, sagte Meng. Auch will das Unternehmen bis 2018 allein 600 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des künftig geplanten 5G-Standards investieren.

Huawei reichnet mit rasantem Web-Wachstum
Die Zukunft sieht für Huawei rosig aus: Bis 2022 rechnet das Unternehmen mit einer Verdoppelung der Internetnutzer, die dreimal mehr Zeit im Netz verbringen als heute. Der Datentransport dürfte dann 20 Mal größer sein. Die Zahl der Cloud-Dienste für Online-Datenspeicherung könnte sich bis dahin verzehnfachen. Auch erwartet der Telekomriese bis 2022 viermal mehr Breitbandverbindungen als heute und eine zehnmal schnellere Übertragungsgeschwindigkeit.

Schon heute wechselt jeder dritte Mobilfunknutzer jedes Jahr sein Handy. "Es ist ein Modeprodukt geworden", sagt Meng. "Wir glauben, dass Huawei einen größeren Marktanteil gewinnen kann." Vor dem Hintergrund des US-Abhörskandals wies die Finanzchefin aber einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zurück, wonach die US-Behörde NSA mit Spionagesoftware die Ausrüstung oder auch Smartphones verschiedener Hersteller, darunter Huawei, infiltrieren könne. "Es gibt keine Sicherheitsprobleme mit Geräten von Huawei."

Jeder dritte Mensch nutzt irgendwie Huawei-Technik
Der chinesische Telekom-Riese arbeitet mit 500 Telekombetreibern in 140 Ländern zusammen. Jeder dritte Erdbewohner benutzt heute Technik von Huawei in irgendeiner Form. Das größte chinesische Privatunternehmen gehört über Anteile rund der Hälfte seiner 150.000 Mitarbeiter. Finanzchefin Meng ist Tochter des Firmengründers Ren Zhengfei.

Die USA unterstellen Huawei enge Beziehungen zum chinesischen Staat oder Militär. Deswegen werden Sicherheitsbedenken geltend gemacht, was Huawei vom US-Markt weitgehend ausschließt. Unter anderem über Testzentren wie etwa in Großbritannien, wo unabhängige Experten die Ausrüstung selbst anhand der Quellcodes überprüfen können, kontert Huawei solche Vorwürfe. Zuletzt war zudem bekannt geworden, dass die USA selbst manipulierte Hardware für die Spionage einsetzen (siehe Infobox).

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