Offenbar hatte Nokia angesichts des geringen Marktanteiles von Windows Phone einen Wechsel zum Google-Betriebssystem ernsthaft in Erwägung gezogen. Durch den Kauf des Handypioniers durch Microsoft scheint dieser Plan jedoch nun endgültig gescheitert.
Nokia hätte Microsoft-Kooperation 2014 beenden können
Einem Bericht der "New York Times" zufolge hätte Nokia Ende 2014 Gelegenheit gehabt, aus der Kooperation mit Microsoft auszusteigen und auf Android zu wechseln.
Seit 2011 hatte der gebeutelte Handyhersteller unter dem ehemaligen Microsoft-Manager Stephen Elop mit dem Softwarekonzern zusammengearbeitet - und ist durch diesen Pakt auch zum größten Anbieter von Windows-Phone-Geräten aufgestiegen.
Kein Kommentar von Microsoft und Nokia
Doch während Nokia offiziell voll und ganz auf Microsoft setzte, sollen im Verborgenen mehrere Lumia-Smartphones mit Android-Betriebssystem entstanden sein. Den Nokia-Insidern zufolge sei das nicht schwer gewesen.
Nokia soll unter der Hand sowohl an Einsteigergeräten als auch an teureren Lumias mit Android gearbeitet haben. Offiziell wollen freilich weder Nokia noch der nach der 5,4 Milliarden Dollar schweren Übernahme vom 3. September nunmehrige Besitzer Microsoft die Android-Experimente bei den Finnen kommentieren.
Microsoft soll an Surface Phone gearbeitet haben
Wie unterdessen bekannt wurde, soll auch Microsoft vor der Nokia-Übernahme einen Plan B entwickelt haben. In Redmond soll mit Hochdruck an einem Surface Phone gearbeitet worden sein, berichtet "The Verge". Der Grund: Microsoft beobachtete mit Besorgnis, dass Nokia unter allen Herstellern von Windows-Phone-Geräten einen 80-prozentigen Marktanteil erreicht hatte.
Wäre Nokia Ende 2014 aus der Microsoft-Kooperation ausgestiegen und hätte auf Android gesetzt, hätte das Microsofts Mobilbetriebssystem einen herben Rückschlag versetzt. Darauf wollte Redmond mit seinen Surface Phones vorbereitet sein. Letztlich kam es anders und Microsoft kaufte Nokia. Was aus dem Surface Phone nun wird, ist derzeit unbekannt.
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