Ganz in Weiß

Neues Google-Handy HTC Magic überzeugt

Elektronik
15.05.2009 15:22
Bald bringt die mobilkom austria mit dem HTC Magic das zweite Google-Handy auf den heimischen Markt. Ganz in Weiß wird es bei A1-Erstanmeldung ab 99 Euro schon im Mai zu haben sein. Eine Ausgabe in Schwarz soll bei Drei ab Mitte Juni folgen. Grund genug für krone.at, sich den iPhone- und G1-Konkurrenten in einem ausführlichen Test etwas näher anzusehen.

Das Augenscheinlichste vorweg: Optisch macht das HTC Magic richtig viel her. Der weiße Hochglanz-Look mit chromfarbener Einfassung macht das Handy definitiv zu einem Hingucker. Auch die schlanken Maße tragen zur gelungenen Erscheinung bei. Insgesamt wirkt es mit seinen 113x55.5x13.6 Millimetern handlicher als das iPhone und auch um einiges weniger klobig als das zweite in Österreich erhältliche Mobiltelefon mit Android-Betriebssystem, das G1 von T-Mobile. Außerdem ist es mit seinen knapp 120 Gramm angenehm leicht.

Im Unterschied zum älteren Bruder – der übrigens ebenfalls aus dem Hause HTC stammt – verzichtet das Magic auch auf eine ausklappbare Tastatur. Hier wird ausschließlich am 3,2 Zoll großen Touchscreen getippt. Und das funktioniert überraschend gut, denn sowohl in Hoch- als auch Querformatdarstellung erkennt das Handy die Eingaben fast immer punktgenau. Sich beim SMSen zu vertippen kommt deshalb nur selten vor, auch wenn es etwas Übung erfordert, bis die Tipp-Geschwindigkeit dem Schreibtempo auf einer physischen Tastatur nahe kommt. Um zwischen Hoch- und Querformat zu wechseln, verfügt das Mobiltelefon über einen Lagesensor, der allerdings nicht in allen Anwendungen die Darstellung am Bildschirm ändert.

Die exakte Eingabe-Erkennung des berührungsempfindlichen Displays macht sich auch an anderer Stelle bezahlt. So ist das Scrollen auf Landkarten im vorinstallierten Google-Maps oder auch das Surfen auf Webseiten durchaus komfortabel. Einziges Manko ist wohl das Fehlen der Multitouch-Funktion. Laut Gerüchten wollte sich Google nicht auf das Risiko eines Rechtsstreits mit Apple einlassen und hat deshalb alle Entwicklungen in diese Richtung von vornherein abgestellt. Das ist zwar etwas schade, stört aber im Großen und Ganzen nicht weiter. Denn typische Gesten wie das Vergrößern einer Website führt das Handy über ein eingeblendetes Zoom-Werkzeug aus.

Trotz des dominierenden Touchscreens kommt das HTC Magic nicht ganz ohne Tasten aus: Neben den klassischen "Grüner Hörer"-"Roter Hörer"-Tasten gibt es noch einen "Home"-Button, der den Nutzer direkt auf den Startbildschirm zurückbringt. Ein "Zurück"-Button sowie ein "Menü"- und ein "Such"-Knopf sind ebenfalls vorhanden. Dieser öffnet vom Startbildschirm aus direkt die Google-Suche, im Web-Browser die Adresszeile und in den Kontakten die Suche nach Namen, falls man des Scrollens überdrüssig wird. Auch einen Trackball mit Klick-Funktion bietet das Android-Handy. Mit dem kleinen Ball lässt sich die Navigation alternativ zum Display durchführen, was ebenfalls einwandfrei klappt, da er akkurat die Bewegungen des Fingers wiedergibt.

Neben "Maps" hat das Handy das Rundum-Google-Paket, bestehend aus einer "GMail"-, einer "Google Talk" sowie einer "YouTube"-Applikation, vorinstalliert. Auf die Anwendungen des Internet-Riesen greift das HTC Magic wahlweise über HSDPA oder WLAN zu. Blue-Tooth ist natürlich ebenso Standard wie Quadband-Empfang und GPS zur Navigation. Neben bereits genannten Applikationen ist wie auch schon beim G1 vor allem der Android-Marketplace von großer Bedeutung. Hier findet der User nämlich so ziemlich alles, um sein neues HTC Magic mit frischen Anwendungen zu pimpen. Von mobilen Virenscannern bis zu alternativen Browsern und Games reicht das Angebot. Und das fast alles kostenlos. Hier kann der User auch den fehlenden Flashplayer (ohne den heißt's im Netz leider all zu oft: "Endstation!") installieren - leider kostet genau der 4.99 Euro.

Natürlich ist auch für Multimedia-Features Platz am Android-Phone. Die 3,2 Megapixel-Kamera mit Autofokus kann nun auch Videos in den Formaten MP4 und 3GP aufnehmen. Leider lässt die Qualität sowohl bei Videos als auch Fotos etwas zu wünschen übrig, da die Farben nicht unbedingt der Realität entsprechen müssen. Auch verwackelte Bilder sind öfters das Ergebnis eines Schnappschusses. Außerdem verbannen die Videoaufnahmen den User leider wieder in das Zeitalter des Stummfilms, denn Ton gibt's einfach nicht. Auslösetaste gibt es übrigens keine – dazu dient ein virtueller Knopf am Display.

Für Musik gibt es einen integrierten MP3-Player, der so ziemlich jedes derzeit gängige Format von MP3 bis OGG abspielt. Das tut das HTC Magic auch in durchaus angenehmer Qualität und trotzdem gibt es an dieser Stelle Kritik: Es ist schade, dass das Handy über keinen eigenen 3,5mm-Klinken-Ausgang für handelsübliche Kopfhörer verfügt. Stattdessen ist der Anwender gezwungen, sich die leider eher unbrauchbaren HTC-Kopfhörer an die HTC-eigene Mini-USB-Schnittstelle anzuschließen und in die Ohren zu stöpseln oder sich einen Adapter zu besorgen. Ablegen kann der Handy-Besitzer seine Medien auf Micro-SD-Karte. Der Lithium-Ionen-Akku mit 1.340 mAh soll bis zu 450 Minuten GSM-Telefonie sowie eine Standby-Zeit von 420 Stunden ermöglichen. Auch in der Praxis hat sich der Akku recht durchhaltefreudig gezeigt. Nach exzessivem Video-Genuss und HSDPA-Surfen im Netz verrinnt aber auch hier der Saft merklich schneller.

Fazit: Das HTC Magic ist ein kleines aber feines Teil für alle, die mehr mit ihrem Handy anstellen wollen als nur telefonieren. Die Internetanwendungen funktionieren wie erwartet einwandfrei, und die Nachrüstbarkeit über den Marketplace ist ziemlich genial – vor allem auch, da dieses Feature auch Zukunftssicherheit mit sich bringt. Die Bedienung sowie die Menüführung gestalten sich einfach, und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat der Nutzer das Handy voll unter Kontrolle. Nebenbei liegt das Telefon auch angenehm in der Hand. Optisch ist es in dem eleganten Weiß sowieso ein Highlight und ruft im Freundeskreis auch immer wieder neidische Blicke hervor. Trotz einiger kleiner Schwächen – Stichwort Kopfhörerausgang und Kamera – heißt es für das HTC Magic: beide Daumen hoch!

von Stefan Taferner

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