230-Euro-Androide

LG Zero: Alu-Smartphone für Einsteiger im Test

Elektronik
19.12.2015 09:00

Smartphones im Metallgehäuse waren bislang eher eine Domäne der gehobenen Preisklasse. Nach und nach erobern sie aber nun auch die Einsteiger- und Mittelklasse. LG beispielsweise versucht sich mit dem neuen Android-Smartphone Zero an einem preislich auch für Einsteiger attraktiven Alu-Smartphone mit 720p-Display und fünf Zoll Diagonale. Wie es sich im Alltag schlägt, hat krone.at getestet.

Das Innenleben des LG Zero sorgt für keine herunterklappenden Kinnladen, bei einem Preis von günstigstenfalls 230 Euro kann man das aber auch nicht ernsthaft erwarten. Geboten wird zweckmäßige Einsteiger-Hardware, verpackt in ein durchaus attraktives Alu-Gehäuse. Wie das LG Zero aussieht, sehen Sie hier:

Und was auf der Hardware-Seite in LGs Einsteiger-Smartphone im Alu-Kleid steckt, sehen Sie hier:

LG Zero

CPU

Qualcomm Snapdragon 410; 4 x 1,2 GHz

RAM

1,5 GB

Diagonale

5 Zoll

Auflösung

1280 x 720 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

32 GB

Hauptkamera

13 Megapixel, LED-Blitz

Frontkamera

8 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, GPS, GLONASS

Maße

142 x 71,8 x 7,4 Millimeter; 154 Gramm

Akku

2050 mAh

Extras

Alu-Gehäuse

Software

Android 5.1

Preis

Ab ca. 230 Euro

In puncto Hardware-Power spielt das LG Zero mit seinem Einsteiger-Chip naturgemäß nicht in der Handy-Oberklasse mit. Benchmarks wie "AnTuTu" attestieren dem Snapdragon-410-Chip nur rund halb so viel Power wie seinen großen Brüdern in der Smartphone-Oberklasse, was in der täglichen Praxis aber wohl nur wenige Nutzer stören wird. Für ein weitgehend flüssiges Android-Bedienerlebnis, ausreichend flotte App-Starts und ein wenig Multi-Tasking reicht die vorhandene Rechenpower nämlich locker aus, einzig bei optisch anspruchsvolleren 3D-Games à la "Beach Buggy Blitz" zeigt sich die überschaubare Power in geringen Bildraten. Wer solche Apps nicht nutzt, wird sich daran nicht stören.

Erfreulich gutes Display
Einen erfreulich guten Eindruck hinterlässt das Display im LG Zero. Mit 720p-Auflösung auf fünf Zoll Diagonale ist es zwar kein Schärfewunder, für den Alltag aber bestens gerüstet. Und die gute seitliche Ablesbarkeit, die natürliche Farbdarstellung und der für LCD-Verhältnisse recht starke Kontrast wissen ebenfalls zu gefallen. Die maximale Helligkeit geht in Ordnung, im Außeneinsatz könnte man sich aber vielleicht hie und da noch mehr Helligkeit wünschen.

Solide Schnappschuss-Kameras
Die Bildqualität der Kameras ist für ein Gerät dieser Preisklasse ebenfalls recht gut. Die Hauptkamera liefert bei gutem Licht grundsolide Schnappschüsse, ohne allzu lang zu fokussieren. Im Dämmerlicht dauert das Scharfstellen spürbar länger und die Verwacklungsgefahr steigt, genug Zeit und eine ruhige Hand vorausgesetzt, gelingen aber auch hier brauchbare und vergleichsweise rauscharme Bilder.

Die Frontkamera ist mit acht Megapixeln Auflösung ebenfalls recht stark und für Selfies und Videotelefonie bestens geeignet. Spielereien wie ein Hautweichzeichner für Selfies sind an Bord, die Kamera-App ist übersichtlich gelöst. Alles in allem zwar kein Ersatz für die Kompaktkamera, für den schnellen Schnappschuss oder das Selfie unterwegs aber absolut okay.

Großteils aktuelle Funkausstattung
Funk- und Speicherausstattung lassen ebenfalls nur wenige Wünsche offen. Das LG Zero erfreut mit erweiterbarem Speicher und funkt über LTE, allerdings ist der vorhandene N-WLAN-Standard bereits etwas veraltet, was vor allem Besitzer von Gigabit-Routern stören könnte. Hinzu kommt: Zwar ist Bluetooth in aktueller Version vorhanden, den Kurzstreckenfunk NFC hat das Zero aber nicht an Bord.

Akkulaufzeit ist überschaubar
Kompromisse müssen Käufer des LG Zero beim Akku eingehen. Der ist mit 2050 Milliamperestunden nämlich kein Kapazitätswunder. Einen Tag hält das Zero zwar auch bei eher intensivem Betrieb durch, nächtliches Aufladen ist aber für die allermeisten Nutzer Pflicht. Das ist umso ärgerlicher, weil das Gerät durchaus Platz für einen größeren Akku geboten hätte, wenn man es den einen oder anderen Millimeter dicker gemacht hätte.

Stattdessen hat LG versucht, das sauber verarbeitete und angenehm griffige Alu-Gehäuse so dünn wie möglich hin zu bekommen - und die Kamera hervorstehen lassen. Das ist mittlerweile auch bei anderen Herstellern gängige Praxis, wir stellen uns aber schon die Frage, wieso man die Handys nicht etwas dicker macht, den geschaffenen Platz mit Akku füllt und die Kamera wieder plan ins Gehäuse integriert.

Buttons ungewöhnlich platziert
Davon abgesehen ist das Zero aber haptisch ein recht gelungenes Gerät. Es knarzt unter leichtem Druck nicht und wirkt recht stabil, ist sauber verarbeitet und hat keine zu großen Spaltmaße. Eingewöhnung erfordern allerdings die LG-typisch an der Rückseite angebrachten Bedienelemente, also Entsperrknopf und Lautstärkewippe. Umsteiger werden sie anfangs an der falschen Stelle suchen, wenngleich sie wohl ohnehin schnell auf das ebenfalls unterstützte Entsperren durch doppeltes Antippen des ausgeschalteten Bildschirms wechseln werden.

Am LG Zero läuft Googles Android in der halbwegs aktuellen Version 5.1, ob ein Update auf Android 6 kommen wird, ist bislang noch nicht bekannt. Die Software wurde in einigen Details angepasst und bietet recht viele Einstellmöglichkeiten, zudem sind einige LG-Apps und - nettes Extra - hundert Gigabyte Cloud-Speicher bei Google Drive für zwei Jahre an Bord. Auf Bloatware hat man dankenswerterweise verzichtet.

Fazit: Mit dem Zero hat LG eines seiner bislang besten Smartphones im Einsteigersegment abgeliefert. Obwohl es keine 250 Euro kostet, fühlt es sich wertig an, bietet genug Rechenpower für den Alltag und hat sogar passable Kameras an Bord. In Detailfragen wie den vorhandenen Funkstandards oder der Akkulaufzeit gäbe es zwar etwas Verbesserungspotenzial und die rückseitig platzierten Bedienelemente sind Geschmackssache, als kostengünstiges Gesamtpaket für Normalverbraucher ist das Zero aber tadellos geeignet.

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