Beschwerden wirken

Horrorrechnungen ade: Orange schafft Datenlimit ab

Elektronik
12.05.2011 16:35
Sündteure Handyrechnungen wegen Überschreitung des Datenlimits sind zumindest bei Orange künftig Geschichte, die zahlreichen Beschwerden - bei sämtlichen Mobilfunkanbietern - der vergangenen Monate haben offenbar gewirkt. Alle Verträge sollen so umgestellt werden, dass unlimitierter Datentransfer möglich ist. Ab einer bestimmten Datenmenge soll lediglich die Übertragungsgeschwindigkeit deutlich reduziert werden.

Bei dem ab nächster Woche angebotenen neuen Tarifmodell "Supernet" ist der Datentransfer unlimitiert. Der Kunde wählt zwischen Tarifmodellen, die verschieden große Datenmengen erlauben, bevor die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Bereits bestehende Verträge sollen ebenfalls auf diese Sicherheitsanker umgestellt werden. "Wir schaffen den Preisschock ab", so Orange-Chef Michael Krammer (Archiv-Bild).

Außerdem bietet Orange mit Beginn nächster Woche Pakete für Auslandsroaming an. Der Haken dabei: Das Bündelangebot muss wieder abbestellt werden, sonst verlängert es sich monatlich. Für fünf Euro gibt es 50 MB Datentransfer innerhalb der EU. Für 15 Euro erwirbt der Kunde 250 MB, für 50 Euro 1.000 MB. Die Kosten bei Datenüberschreitung wurden auf 30 Cent bis ein Euro pro MB gesenkt - je nach Tarifmodell. "Damit sind die 'out of bundle'-Preise vielmal günstiger als der teuerste Inlandstarif am Markt", rechnete Krammer vor.

iPhones in Österreich und Schweiz weltweit am beliebtesten
Laut Krammer werden derzeit bei knapp zehn Prozent der Bündeltarife die Datenlimits überschritten - was bei einem Mitbewerber bis zu vier Euro pro MB kostet - im Vergleich zu rund zehn Cent innerhalb des Datenpaketes. Derzeit würde nur rund ein Viertel der Tarife am Markt den Bedürfnissen der Kunden entsprechen, da der Rest viel zu kleine Datenpakete inkludiert habe. "Das Datenvolumen unserer Vertragskunden hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht", gibt Krammer zu bedenken. Spitzenreiter bei der Datennutzung sind weiterhin die iPhone-Besitzer, die fast 1.000 MB pro Monat verbrauchen. Österreich ist neben der Schweiz weltweit auch das Land mit der höchsten iPhone-Durchdringung.

Orange verkauft fast nur Smartphones
Orange verkauft derzeit fast nur noch Smartphones, der klassische Handymarkt beschränkt sich auf Sondermodelle wie Outdoor-Handys oder Pensionistenmodelle. Krammer schätzt, dass Ende 2011 jeder zweite Orange-Kunde bereits über ein High-Tech-Handy verfügen wird. Überraschend hoch ist die Zahl der Kunden, die sich für eine Handyversicherung entscheiden - nahezu jeder dritte Orange-Kunde zahlt drei Euro pro Monat, um bei Diebstahl oder Defekt geschützt zu sein. Hingegen nur 15 Prozent geben ihr altes Mobiltelefon gegen Bares in den Orange-Shops zurück.

Wer zu viel telefoniert, zahlt nun deutlich mehr
Deutlich teurer geworden sind die Tarife für Überschreitungen des Sprachpaketes. Die Kosten dafür haben sich laut Krammer branchenweit in fünf Jahren mehr als verdoppelt. Ein Anbieter würde sogar bis zu 35 Cent je Minute verlangen. Im Schnitt telefoniert ein Vertragskunde in Österreich rund 600 Minuten im Monat, verschickt bis zu 200 SMS und verbraucht ein Datenvolumen von 90 MB. "Ich kriege aber auch Briefe von Müttern, deren Kinder 3.500 SMS im Monat verbraucht haben", zeigt sich Krammer erstaunt.

Das erste Quartal 2011 sei für die France-Telecom-Tochter Orange gut gelaufen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe leicht gesteigert werden können, während der Umsatz leicht rückläufig war. Der Durchschnittsumsatz pro Kunden liege mit 29 Euro deutlich über den 24 Euro von Marktführer A1, so Krammer am Donnerstag vor Journalisten.

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