Sicherheitsrisiko

Galaxy S5: Fingerabdruck-Scanner bereits gehackt

Elektronik
16.04.2014 09:59
Nur wenige Tage nach dem offiziellen Verkaufsstart haben Sicherheitsexperten den Fingerabdruckscanner von Samsungs Galaxy S5 bereits überlistet. Um sich Zugriff zu dem neuen Smartphone-Flaggschiff der Südkoreaner zu verschaffen, nutzten sie eine Fingerattrappe, mit der sie ein halbes Jahr zuvor schon den Fingerabdruckscanner von Apples iPhone 5S geknackt hatten.

Wie die Experten der deutschen SRLabs in einem Video (siehe oben) demonstrieren, brauchte es nicht lange, um den Fingerabdruckscanner des Galaxy S5 zu überlisten. Sie griffen einfach auf eine bereits existierende Fingerattrappe zurück, für die sie bereits im Herbst vergangenen Jahres einen Finger eingescannt, den Abdruck digital bearbeitet und schließlich auf eine Folie gedruckt hatten, die wiederum zur Belichtung einer Leiterplatte verwendet wurde. Die bei der Belichtung mittels UV-Licht nicht ausgehärteten schwarzen Bereiche wurden anschließend weggeätzt und zur Erstellung einer Form genutzt, die zunächst mit Graphit und dann mit Holzleim als hautähnlichem Trägermaterial bestrichen wurde.

Beliebige Fehlversuche möglich
Was schon beim iPhone 5S funktionierte, gelang auch beim Galaxy S5: Die Sperre ließ sich umgehen. Anders als beim Apple-Gerät, kritisiert SRLabs, seien beim Smartphone der Südkoreaner aber beliebig viele Versuche möglich. Zwar verlange auch das S5 nach mehreren Fehlschlägen die Eingabe eines Passcodes, durch zwischenzeitliches De- und wieder Aktivieren des Geräts lasse sich der Vorgang jedoch beliebig fortsetzen. Selbst nach einem Neustart des Geräts werde weiterhin nur der Fingerabdruck verlangt, nicht jedoch der Passcode.

Auch Apps nur per Fingerabdruck "gesichert"
Erschwerend hinzukomme, bemängeln die Experten, dass Cyberkriminelle, sobald sie sich erst einmal Zugang zum Galaxy S5 verschafft hätten, mithilfe eines gefälschten Fingerabdrucks auch gleich Zahlungen in Apps wie PayPal autorisieren könnten. Auch hier seien mehrere Eingabeversuche hintereinander mit der Fingerattrappe möglich gewesen, ohne dass die Eingabe eines Passcodes als zusätzlicher Sicherheitsmechanismus verlangt worden wäre. SRLabs appelliert daher an Samsung, den Zugang zu sensiblen Informationen und Anwendungen nicht ausschließlich vom Fingerabdruck abhängig zu machen.

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