Neues Nutzererlebnis

“Facebook Home” soll Android-Geräte kapern

Web
04.04.2013 20:30
Am Ende ist es doch kein Smartphone geworden: Entgegen den Erwartungen hat Facebook am Donnerstagabend am Firmensitz im kalifornischen Menlo Park kein Facebook-Phone, sondern eine Art eigene Benutzeroberfläche namens "Facebook Home" präsentiert. Basierend auf Googles Android, soll diese Nutzern des weltgrößten sozialen Netzwerks einen schnelleren Zugriff auf Neuigkeiten der virtuellen Freunde ermöglichen. Verfügbar sein soll das "neue Nutzererlebnis" ab dem 12. April zunächst in den USA auf ausgewählten Geräten sowie als Download via Googles Play Store, kurze Zeit darauf auch weltweit.

Unter dem Motto "Unser neues Zuhause auf Android" hatte Facebook am Donnerstagabend zu einer Pressekonferenz geladen und damit die seit langem kursierenden Gerüchte über ein eigenes Facebook-Phone angeheizt. Doch mit einem eigenen, sich gut verkaufenden Smartphone "würde man maximal zehn Millionen Menschen erreichen", erläuterte Facebook-Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg. Da man jedoch möglichst viele Menschen erreichen wolle, habe man sich gegen ein eigenes Smartphone oder Handybetriebssystem und stattdessen für Facebook Home entschieden, so Zuckerberg.

Ziel von Facebook Home sei es, jedes Android-Phone "in ein großartiges soziales Gerät" zu verwandeln und die wirklich wichtigen Inhalte "in den Vordergrund zu bringen": die Menschen. "Wir verbringen unsere Leben mit dem Teilen von Informationen und dem Verbinden mit anderen Menschen", erläuterte Zuckerberg. Demnach entfielen 20 Prozent der Nutzungszeit auf Smartphones auf Facebook. Viele Benutzeroberflächen hätten auf diesen Trend jedoch nicht oder nur unzureichend reagiert und präsentierten sich seit Jahren nahezu unverändert. Facebook Home wolle diesen Umstand ändern, indem das Design den Menschen in den Mittelpunkt rücke und nicht die Apps.

Alle Facebook-Neuigkeiten unmittelbar sichtbar
Die Besonderheit von Facebook Home: Sämtliche relevanten Informationen des sozialen Netzwerks sind unmittelbar nach dem Einschalten des Handys auf dem Sperrbildschirm verfügbar. Diese "Cover Feed" genannte Funktion zeigt, wie vom Newsfeed gewohnt, Neuigkeiten aus dem Freundeskreis an, die mittels einfacher "Swipe"-Geste durchblättert, kommentiert oder mit einem "Gefällt mir" versehen werden können. Die Neuigkeiten werden dabei konstant im Hintergrund geladen, etwa wenn sich das Smartphone im Ruhezustand befindet.

Direkter Zugriff auf Anwendungen
Um vom Cover Feed aus auf andere Funktionen des Smartphones zugreifen zu können, hat Facebook einen "App Launcher" integriert, über den sämtliche auf dem Gerät gespeicherten Anwendungen abrufbar sind. Wie in einer Live-Demo zu sehen, lassen sich die Apps dabei nach Belieben positionieren, sortieren und auch löschen. Ebenfalls soll es direkt über den Sperrbildschirm möglich sein, eine Mitteilung zu verschicken oder auf die zuletzt verwendete App zuzugreifen.

Freunde "immer mit dabei"
Dritter wichtiger Bestandteil neben dem Cover Feed und dem App Launcher ist eine von Facebook mit "Chat Heads" titulierte Funktion. Ein Chat Head bezeichnet ein kleines Profilbild eines Facebook-Freundes, das aufpoppt, sobald dieser etwa eine Nachricht an den Nutzer verschickt – unabhängig davon, wo sich dieser gerade auf seinem Smartphone befindet, also etwa beim Surfen im Browser, beim Spielen oder beim Video schauen. Die Idee dahinter sei, dass Nutzer jederzeit aus jeder App heraus direkt mit ihren Freunden in Kontakt treten könnten, wie Produkt-Designer Joey Flinn erklärte.

Startschuss am 12. April
Erhältlich sein soll Facebook Home ab dem 12. April zunächst in den USA als Download sowie auf ausgewählten Android-Geräten von HTC und Samsung, darunter das Galaxy S3, das Galaxy Note II und das HTC One X+. Das HTC One und Samsungs Galaxy S4 sollen folgen. Mit dem HTC First präsentierte HTC-Chef Peter Chou zudem ein Android-Smartphone, das bereits ab Werk mit Facebook Home laufen soll. Erhältlich sein soll es ebenfalls ab dem 12. April und ebenfalls vorerst nur in den USA für rund 100 Dollar. Für Europa stellte Zuckerberg auch eigene Facebook-Home-Smartphones in Aussicht, ohne allerdings genauere Details zu nennen.

Nach dem offiziellen Startschuss und abseits der ausgewählten Geräte soll Facebook Home in den kommenden Wochen weltweit auch als Download über Googles Play Store für Smartphones zur Verfügung stehen. Eine Version für Tablets mit Googles mobilem Betriebssystem Android soll wenige Monate später nachgereicht werden.

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