Undercover-Bericht

Erneut Missstände bei Apple-Zulieferer aufgedeckt

Elektronik
21.02.2013 11:57
Nachdem in den letzten Monaten immer wieder Kritik an den Zuständen in den Fabriken des Apple-Zulieferers Foxconn laut geworden war, hatte der US-Konzern versprochen, sich für die Behebung der Missstände einzusetzen. Daran dürfte Apple zwar tatsächlich arbeiten, aber ein Uncercover-Journalist hat jetzt auch im Werk eines anderen Apple-Partners Missstände aufgedeckt.

Wie das IT-Portal "ZDNet" berichtet, arbeite Apple zwar an der Verbesserung der Zustände in den Fabriken des Auftragsfertigers Foxconn, zugleich gibt es aber neue Probleme. Dem Bericht eines chinesischen Nachrichtenportals zufolge seien in der Fabrik eines namentlich nicht genannten Apple-Partners sexuelle Belästigung und die strenge Kontrolle der Arbeiter an der Tagesordnung.

Ein chinesischer Journalist habe als Arbeiter in der Fabrik in Shanghai angeheuert, in der Apple-Geräte zusammengebaut werden. Das Werk soll wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest dringend Arbeitskräfte gesucht und dabei auch den Undercover-Journalisten eingestellt haben.

Sexuelle Belästigung an der Tagesordnung
Wie der Reporter berichtet, sei in der Fabrik sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. Selbst bei einer Schulung, in welcher den Arbeitern auch das Thema sexuelle Belästigung näher gebracht wurde, hätten mehrere Männer eine junge Frau mit wüsten Bemerkungen belästigt. Die Frau habe leise zu weinen angefangen, ihren Platz aber nicht verlassen. Sie habe gewusst, dass sie bestraft würde, wenn sie die Sitzung verlässt. Ein männlicher Arbeiter in der Fabrik: "Das ist eigentlich ganz normal, sie ist es nur noch nicht gewohnt."

In der Fabrik sollen zudem strenge Regeln gelten, die von zahlreichen Security-Mitarbeitern durchgesetzt werden. Diese seien nicht nur dafür zuständig, die Einhaltung des Rauchverbots und das Verbot von metallischen Objekten innerhalb der Fabrik zu überwachen, sie würden auch Leibesvisitationen an Arbeitern vornehmen, bei denen ein Metalldetektor Alarm schlägt, schreibt die Website.

Selbst der Gang zur Toilette ist reglementiert
Arbeiter, die sich nicht an die strengen Regeln in der Fabrik halten, hätten mit Strafen zu rechnen, heißt es weiter. Selbst der Gang zur Toilette soll in der Fabrik in Shanghai reglementiert sein. "Außerhalb der Mittagspause kannst du nur zwei Mal pro Arbeitstag für je zehn Minuten auf die Toilette gehen", habe ein Vorarbeiter dem Journalisten in der Fabrik erklärt.

Zudem müssten die Arbeiter beim Verlassen ihrer Position einen Ersatzmann organisieren. Ein Arbeiter, der iPads zusammenbaut, sagte dem Reporter, er wage es nicht, seinen Arbeitsplatz zu verlassen, weil niemand auf ihn warten und niemand seine Arbeit übernehmen würde. "Meine Arbeit wäre umsonst gewesen, wenn sich jemand wegen unerledigter Arbeit über mich beschwert", sagt der Mann.

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