HTC, Samsung, Sony

Die neuen Top-Smartphones im krone.at-Vergleich

Elektronik
25.05.2014 09:00

In den vergangenen Wochen haben viele große Hersteller von Android-Smartphones ihre neuen Top-Geräte enthüllt. Und mittlerweile sind die Flaggschiffe HTC One M8, Samsung Galaxy S5 und Sony Xperia Z2 allesamt in Österreich eingetroffen. Höchste Zeit also, um die neuen Handy-Hoffnungsträger im großen krone.at-Dreikampf gegeneinander antreten zu lassen und zu erforschen, welches Top-Smartphone derzeit die Nase vorne hat.

Während sich die neuen Oberklasse-Handys von HTC, Sony und Samsung äußerlich recht deutlich unterscheiden, gleichen sie sich beim Innenleben fast wie ein Ei dem anderen. Alle drei setzen auf den gleichen Prozessor, einen Qualcomm Snapdragon 801 mit Taktfrequenzen von 2,3 (HTC, Sony) bis 2,5 (Samsung) Gigahertz. Die RAM-Ausstattung liegt bei HTC und Samsung bei zwei, bei Sony sogar bei drei Gigabyte. Der interne Speicher beläuft sich bei allen drei Geräten auf 16 Gigabyte und kann mittels microSD-Karte erweitert werden.

Full-HD-Displays: AMOLED gegen LCD
Auch bei den verbauten Displays halten sich die Unterschiede in Grenzen. Alle drei Kandidaten bieten Full-HD-Auflösung, also äußerst scharfe Bilder. Die Bildschirmdiagonale liegt zwischen fünf (HTC) und 5,2 Zoll (Sony). Samsung positioniert sich mit 5,1 Zoll in der Mitte und setzt als einziger Hersteller auf AMOLED-Technologie statt LCD. Die Folge: Samsungs Display hat im Direktvergleich das schönere Schwarz und leuchtendere Farben. Dafür sehen Bilder auf den LCD-Displays von HTC und Sony eine Spur natürlicher aus. Hier die Hardware-Merkmale der einzelnen Smartphones auf einen Blick, zusätzlich der günstigste Preis laut Online-Preisvergleich:

HTC One M8

Samsung Galaxy S5

Sony Xperia Z2

CPU

2,3 GHz Snapdragon 801

2,5 GHz Snapdragon 801

2,3 GHz Snapdragon 801

RAM

2 GB

2 GB

3 GB

Speicher

16 GB

16 GB

16 GB

Auflösung

1.920 x 1.080

1.920 x 1.080

1.920 x 1.080

Diagonale

5 Zoll

5,1 Zoll

5,2 Zoll

microSD-Slot

128 GB

128 GB

128 GB

Kamera

4 Megapixel

16 Megapixel

20,7 Megapixel

Frontkamera

5 Megapixel

2 Megapixel

2,2 Megapixel

Akku

2.600 mAh

2.800 mAh

3.200 mAh

Preis

599 Euro

580 Euro

598 Euro

Die Tabelle lässt es schon erahnen: Was ihre Leistungsfähigkeit angeht, nehmen sich die drei neuen Edel-Smartphones nichts. Zwar setzen sich Samsungs Galaxy S5 und Sonys Xperia Z2 durch eine etwas höhere Taktfrequenz (Samsung) bzw. durch mehr RAM (Sony) von HTC ab, am Ende liegen die Geräte in puncto Leistung aber weitgehend gleichauf. Tatsächlich bemerkten wir im Test keine nennenswerten Unterschiede bei der Hardware-Power. Alle drei neuen Top-Smartphones bieten mehr als genug Leistung für die Android-Oberfläche. Apps öffnen schnell, 3D-Games stellen kein Problem dar.

"Ultrapixel"-Spezialkamera gegen Megapixel-Monster
Deutlicher werden die Unterschiede bei den Kameras. Hier setzt HTC auf eine spezielle "Ultrapixel"-Kamera, die durch eine vergleichsweise geringe Auflösung und einen extragroßen Bildsensor bessere Fotoergebnisse bei schlechtem Licht verspricht. Dafür überzeugte sie im Test bei Tageslicht-Fotos nicht so sehr wie die Kameras von Samsung und Sony, lieferte aber dennoch absolut brauchbare Ergebnisse. Nur bei HTC gibt's eine Zweitkamera als Tiefensensor. Dank ihr lässt sich der Fokus auf Fotos nachträglich ändern, was witzige kreative Effekte erlaubt. Bei den Konkurrenz-Smartphones gibt's zwar auch Modi, die Spiegelreflex-Feeling versprechen. So ausgereift wie bei HTC sind die aber nicht. Ebenfalls HTC-exklusiv: Ein LED-Blitz, der seine Farbtemperatur den Lichtbedingungen anpasst und so für natürlichere Hauttöne sorgen soll.

Geht man rein nach der Bildqualität der Kameras, haben Samsung und Sony die Nase vorn. Sowohl das Galaxy S5 als auch das Xperia Z2 überzeugen bei Tageslicht mit einer Fotoqualität, die fast an Kompaktkameras heranreicht. Eine Spur besser schlägt sich Sony: Das Xperia Z2 lieferte im Direktvergleich etwas natürlichere Farben, die Galaxy-S5-Kamera zeigte bei unseren Vergleichsaufnahmen einen leichten Gelbstich. HTCs "Ultrapixel"-Kamera verschluckt wegen ihrer geringen Auflösung mitunter Details. Im Kunstlicht neigt sie zudem zum Überbelichten. Dafür brilliert HTC immer dann, wenn bei schlechtem Licht fotografiert wird - beispielsweise bei Partyfotos. Hier macht sich der große Sensor bezahlt, die Dämmerlicht-Fotos des One M8 sind rauschärmer als die Bilder, die mit Galaxy S5 und Xperia Z2 geknipst werden.

Kamera-Apps und Video-Features
Beim Direktvergleich der Kamera-Features kann sich HTC ein wenig von den Konkurrenten absetzen. Der zusätzliche Entfernungsmesser, durch den nachträglich auf andere Teile des Bildes scharfgestellt werden kann, findet sich in keinem anderen Handy. Darüber hinaus bietet HTCs Foto-App Standardkost. Es gibt etliche kreative Filter und verschiedene Aufnahmemodi, selbiges bieten die Apps von Sony und Samsung. HDR-Modi für gute Fotoergebnisse bei Gegenlicht sind bei allen drei Geräten an Bord. Einen Augmented-Reality-Modus, bei dem computergenerierte Objekte wie Saurier oder Fische ins Foto eingebaut werden, gibt’s nur bei Sony. Der ist aber mehr Spielerei als sinnvolles Feature.

Bei Videos bieten sowohl Samsungs Galaxy S5 als auch Sonys Xperia Z2 bereits 4K-Aufnahmemodi, bei HTC muss man mit Full-HD auskommen. Das ist aus unserer Sicht nicht schlimm, schließlich hat ohnedies noch kaum jemand einen sündhaft teuren 4K-Fernseher. Die Videoqualität überzeugt bei allen drei Kandidaten, wobei Sony auch hier knapp die Nase vorn hat. Bei den Videomodi schenken sich die drei Rivalen nichts. Alle drei neuen Top-Smartphones nehmen Zeitlupenvideos auf, Sonys Augmented-Reality-Effekte gibt’s zudem nen. Das One M8 bietet eine Frontkamera mit einer Auflösung von fünf Megapixeln, bei Samsung und Sony muss man mit zwei bzw. 2,2 Megapixeln auskommen. Für Videotelefonie reicht das zwar, sonderlich gute Fotos sind damit aber nicht drin. Generell gilt: Alle drei Kameras haben ihre Vorzüge. HTC setzt sich mit der guten Performance im Dämmerlicht und dem Entfernungsmesser von Samsung und Sony ab, unterliegt den Konkurrenten aber bei normalen Tageslichtaufnahmen. Sony und Samsung bieten hohe Auflösungen und gute Bildqualität bei Tageslicht, zeigen aber Schwächen bei Dunkelheit und bieten eingeschränktere Tiefenunschärfe-Effekte.

Gehäusematerial: Alu, Plastik oder Glas
Ähnlich große Unterschiede wie bei der Kamera gibt’s auch beim Gehäuse. Hier gehen alle drei Geräte unterschiedliche Wege. HTC setzt auf gebürstetes Alu, was dem One M8 zu einem hochwertigen haptischen Gesamteindruck verhilft. Samsung gibt sich eher praktisch veranlagt und fertigt das Galaxy S5 aus Plastik, das durch eine gepunktete Struktur griffig und sicher in der Hand liegt. Zudem ist das Galaxy S5 - ebenso wie Sonys Xperia Z2 - wasserdicht und übersteht trotz abnehmbarer Akkuabdeckung kurze Tauchgänge. Sony gibt sich mehr edel als praktisch - und setzt beim Xperia Z2 auf einen Gehäusematerial-Mix aus Alu und Glas. Alu spielt dabei nur die zweite Geige: Es kommt beim Rahmen zum Einsatz, die Rückseite ziert eine Glasplatte.

Am praktischsten erwies sich im Test Samsungs Herangehensweise. Das Galaxy S5 ist relativ leicht, griffig, unanfällig gegen Fingerabdrücke und durch seine Dichtungen vor dem Tod durch Ertrinken geschützt. Trotzdem kann man den Akku tauschen. Angesichts der stolzen Preise, die für Samsungs Android-Flaggschiff fällig werden, dürfte sich manch ein Nutzer aber hochwertigere Materialien erwarten.

In diesem Fall empfiehlt sich ein Blick auf die Geräte von Sony und HTC. Vor allem das One M8 ist eine im Android-Sektor ziemlich einzigartige Augenweide, besteht es doch zur Gänze aus gebürstetem Alu. Das fühlt sich metallisch-kühl und entsprechend wertig an, ist aber nicht ganz so rutschfest wie das Galaxy S5. Zudem ist das One M8 nicht wasserdicht. Den Spagat zwischen hochwertigem Äußeren und praktischem Gehäuse schafft Sony. Das Xperia Z2 liegt wertig in der Hand, ist wasserdicht und sieht hochwertig aus. Dafür haften Fingerabdrücke sehr schnell an der Glasrückseite und der Akku ist nicht austauschbar.

Spezielle Energiesparmodi bei allen Kandidaten
Sowohl HTC als auch Samsung und Sony tragen dem Kundenwunsch nach möglichst langer Akkulaufzeit mit speziellen Akkusparmodi Rechnung. Geht man rein nach der verfügbaren Akkukapazität, hat Sony mit dem großen 3.200-Milliamperstunden-Akku des Xperia Z2 die Nase vorn. Dahinter folgen Samsung mit 2.800 und HTC mit 2.600 Milliamperestunden. Verzichtet man auf die Energiesparmodi und nutzt sein Smartphone intensiv, empfiehlt sich bei allen drei Geräten, täglich über Nacht an der Steckdose Strom zu tanken. Im Test kamen wir aber mit allen Kandidaten am Ende eines durchschnittlichen Tages mit intensiver Nutzung auf einen Restakkustand von rund 50 Prozent.

Anders sieht es aus, wenn man die Energiesparmodi der neuen Smartphone-Elite nutzt. Sonys Xperia Z2 verfügt über einen Stamina-Modus, der den automatischen Abruf von Nachrichten stilllegt und einige andere Optimierungen trifft. Ist er aktiv, hält das Gerät auch mal zwei Tage durch. Wer es wenig nutzt, kommt drei bis vier Tage aus. HTC und Samsung bieten ähnliche Funktionen, mit denen auch mal zwei, drei oder gar vier Tage Betrieb möglich sind - und Extrem-Energiesparmodi, die man bei geringem Akkustand aktivieren kann. Die stellen alles ab, was nicht unbedingt gebraucht wird - bei Samsung wechselt sogar das Display auf Schwarz-Weiß. So ist bei HTC und Samsung zwar im Grunde selbst mit einem Akkustand von unter 20 Prozent noch ein Tag Betrieb drin, allerdings lässt sich in so nicht der volle Funktionsumfang des Handys nutzen, weshalb sie eher als Notfall-Modi zu verstehen sind.

Sinn und Unsinn bei den Spezial-Features
An dieser Stelle sei festgehalten: Abgesehen von den Kameras und Gehäusen unterscheiden sich die drei neuen Top-Smartphones nur in Details. Weil das den Geräten beim Verkauf aber nicht unbedingt auf die Sprünge hilft, haben alle Hersteller mehr oder minder sinnvolle Spezialfeatures eingebaut, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Bei HTC soll das einerseits durch die Ultrapixel-Kamera mit ihrem Entfernungsmesser, andererseits durch das Gehäuse geschehen. Die Taiwanesen haben aber noch ein Ass im Ärmel: Das HTC One M8 hat die besten Lautsprecher auf dem Markt. Die ober- und unterhalb des Smartphone-Displays angeordneten Stereolautsprecher machten YouTube-Videos im Test zum Genuss. Sie sorgen dafür, dass man mit dem One M8 sogar einen kleinen Raum adäquat mit Musik beschallen kann. Da kann kein Konkurrenzhandy mithalten. Zudem gibt's bei HTC - ebenso wie beim Galaxy S5 - einen Infrarot-Blaster, der das Handy zur Universalfernbedienung macht.

Samsung hält - zusätzlich zum wasserfesten Gehäuse - mit zwei exklusiven Sensoren dagegen. Ein Fingerabdruck-Sensor soll beim Galaxy S5 das Entsperren erleichtern, ein Puls-Sensor an der Rückseite soll Sport-Fans ansprechen. Zudem gibt's einen Turbo-Downloadmodus, bei dem das Galaxy S5 simultan via WLAN und LTE herunterlädt. All das sind nett gemeinte Spielereien, die in der Praxis aber keinen allzu großen Nutzen bringen. Der Turbo-Downloadmodus braucht teure LTE-Tarife, wie sie nur wenige Menschen haben, und wirft zudem die Frage auf, wer sich mehrere Gigabyte große Dateien aufs Handy lädt. Und der Fingerabdruck-Sensor arbeitet ebenso wie der Pulsmesser recht unzuverlässig.

Sony bietet im Xperia Z2 kaum exotische Funktionen an und verlässt sich stattdessen auf das hübsche Design und die gute Kamera, um sich von der Masse abzuheben. Das bot allerdings auch schon der Vorgänger. Die neuen Video-Features - 4K- und Zeitlupenaufnahme - gibt's auch bei der Konkurrenz. Und die Augmented-Reality-Funktionen bei Fotos und Videos sind mehr Spielerei als notwendiges Feature. Das alles macht das Xperia Z2 keineswegs zu einem schlechten Gerät. Ein echter Wow-Effekt stellt sich ob der Features des neuen Sony-Flaggschiffs aber nicht ein. Stattdessen herrscht Stillstand auf sehr hohem Niveau.

Software: Android 4.4 mit Spezialoberflächen
Das Betriebssystem ist auf den Geräten von HTC, Samsung und Sony das gleiche: Android 4.4. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle noch kurz den Benutzeroberflächen widmen, welche die einzelnen Hersteller statt Googles Standard-Interface verwenden. Am weitesten vom Android-Standard weichen Samsung und HTC ab. HTC schickt seine "Sense"-Oberfläche ins Rennen, Samsung die aktuelle Version von "TouchWiz". Beide Interfaces bieten Spielereien wie einen integrierten Nachrichten-Feed, der bei HTC allerdings besser personalisierbar ist.

Während HTC nicht ganz so weit vom Android-Standard abweicht wie die Koreaner, hat Samsung die Oberfläche relativ stark überarbeitet - nicht immer zum Besseren, wie etwa ein Blick ins unübersichtliche Einstellungs-Menü zeigt. Bei Sony weicht man am wenigsten von der Android-Standardoberfläche ab, legt zudem recht fähige Musik- und Video-Apps bei. Die Software-Dreingaben halten sich in Grenzen. Cloud-Speicher gibt's in Form von Sonys hauseigenem PlayMemories-Dienst. Mehr Software-Dreingaben halten die anderen Hersteller bereit: HTC schenkt seinen Kunden 50 Gigabyte Google-Drive-Speicher, bei Samsung sind es 50 Gigabyte Dropbox-Speicher.

And the Winner is…
...nach Ansicht unseres Testers, der alle drei Geräte ausgiebig probiert hat: HTC vor Sony und Samsung. Auch wenn das One M8 nicht wasserdicht ist, keinen austauschbaren Akku bietet und den Mitbewerbern bei der Kameraleistung unterliegt, bietet es doch das rundeste Gesamtpaket aus hochwertigem Alu-Gehäuse, viel Hardware-Power und sinnvollen Zusatz-Features. Dazu zählen insbesondere die tollen Stereoboxen, der witzige Tiefenseer Schwächen.

Samsung versucht zwar, sich mit Fingerabdruck- und Pulsmesser von der Konkurrenz abzuheben, beide Features funktionieren in der Praxis aber zu unzuverlässig. Die etwas bessere Kamera, der dickere Akku und das deutlich hochwertigere Äußere des wasserfesten Xperia Z2 lassen Sonys neues Android-Flaggschiff knapp an Samsung vorbeiziehen. Auch, weil Sonys Android-Oberfläche den besseren Gesamteindruck hinterlässt. Samsungs ebenfalls wasserdichtes Galaxy S5 bleibt durch den austauschbaren Akku, die Software-Dreingaben und die Universalfernbedienung aber das praktischste der drei Smartphones.

Wie die Geräte im Einzelnen abschneiden, erfahren Sie übrigens - ebenso wie die detaillierten Hardwarespezifikationen - in den umfassenden krone.at-Tests zu den neuen Sternen am Android-Himmel. Diese sind über die Links am Anfang des Artikels zu erreichen.

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