Galaxy S5 im 1. Test

Das kann Samsungs neues Spitzen-Smartphone

Elektronik
25.02.2014 16:22
Wie erwartet hat Samsung am Montagabend auf dem Mobile World Congress in Barcelona sein neues Smartphone-Flaggschiff, das Galaxy S5, vorgestellt. Neben einem neuen Design wartet der iPhone-Rivale unter anderem mit einem Fingerabdruck-Scanner sowie einer verbesserten Kamera auf und ist sowohl gegen Staub als auch gegen Wasser geschützt. krone.at hatte in Barcelona die Gelegenheit, eines der ersten Galaxy S5 in Europa auszuprobieren. Hier unsere Eindrücke.

In Schwarz, Weiß, Gold und Blau soll das neue Galaxy S5 ab April erhältlich sein. Neben den etwas frischeren Farben ist es vor allem die "perforierte" Rückseite, wie es Samsung beschreibt, durch die sich das 142 x 72,5 x 8,1 Millimeter messende und 145 Gramm schwere Gerät optisch von seinem Vorgänger unterscheidet und insgesamt etwas wertiger aussieht. Hinzu kommt, dass es nun nach IP67-Zertifizierung vor Staub und Wasser geschützt ist.

Das Gerät selbst ist gegenüber dem Vorgänger nur leicht gewachsen. Das Display des mit Googles Android in Version 4.4 ("KitKat") laufenden Smartphones misst nun 5,1 statt fünf Zoll, die Auflösung des Super-AMOLED-Displays bleibt – wohl zur Enttäuschung vieler Fans – mit 1.920 x 1.080 Pixeln unverändert.

Letztlich ist das halb so schlimm, schließlich erkennt das menschliche Auge bei derart hohen Auflösungen auf geringer Diagonale ohnedies kein echtes Qualitätsplus mehr, wenn an der Auflösungsschraube gedreht wird. Treppeneffekte gibt's auch mit Full-HD längst keine mehr. Erfreulich: Das Display lässt sich sehr hell einstellen, sollte also auch bei Sonnenlicht noch gut ablesbar sein. Zudem erfreut es AMOLED-typisch mit kräftigen, teils fast schon grellen Farben und einem tiefsatten Schwarz. Auch bei seitlicher Betrachtung ist der Bildschirminhalt noch gut zu erkennen.

Fingerabdruck-Scanner
Zu den wichtigsten technischen Neuerungen zählt wohl der in den "Home"-Button integrierte Fingerabdruck-Scanner. Wie bei Apples iPhone 5S auch, ermöglicht dieser dem Nutzer, das Gerät zu entsperren.

Darüber hinaus soll er über einen neuen Sicherheitsmodus unter Samsungs Sicherheits-Label "Knox" den komfortablen Zugriff auf privat gespeicherte Daten gewährleisten oder dank einer Kooperation mit PayPal die Abwicklung von Zahlungsmodalitäten ermöglichen.

Beim Ausprobieren zeigte sich, dass das simple Auflegen des Fingers nicht reicht, um den Fingerabdruck einzuscannen. Tatsächlich muss der Finger über den biometrischen Sicherheitsmechanismus gezogen werden, damit dieser den Besitzer erkennt und das Gerät freigibt.

Verbesserte Kamera
Verbessert wurde zudem die Kamera, die nun mit 16 statt vormals 13 Megapixeln geringfügig höher auflöst und darüber hinaus mit neuen Funktionen wie einem automatischen HDR-Modus aufwartet, der sich selbst auf Videos anwenden lässt, die das Galaxy S5 auf Wunsch übrigens auch in 4K-Qualität dreht. Die Funktion "selektiver Fokus" erlaubt außerdem das nachträgliche Festlegen des Fokuspunktes – ähnliches bietet Nokia auf seinen Lumia-Smartphones bereits seit längerem an.

Im ersten Kurztest wusste die Kamera des Galaxy S5 mit relativ guter Bildqualität und einer recht hohen Auslösegeschwindigkeit zu überzeugen. Hält man das Smartphone ruhig, fokussiert und knipst es binnen Sekundenbruchteilen. Die Fotos unter Idealbedingungen - der Stand, an dem krone.at das Galaxy S5 direkt nach seiner Enthüllung testen konnte, war hell erleuchtet - zeigten eine hohe Schärfe und natürliche Farben. Bei genauerer Betrachtung erwiesen sich dunkle Motive zwar mitunter als etwas "matschig", insgesamt liefert das Galaxy S5 jedoch eine grundsolide Bildqualität. Wie es um die Foto-Performance im Zwielicht steht, muss das Gerät jedoch erst in einem ausführlichen Test unter Beweis stellen.

Sensor misst Herzschlag
Samsung preist zudem die mit 0,3 Sekunden sehr schnelle Auslösegeschwindigkeit der Kamera an, die in dunklen Umgebungen von einem Dual-LED-Blitz unterstützt wird. An der Front wartet das Gerät mit einer 2,1-Megapixel-Kamera auf, während sich auf der Rückseite ein kleiner Sensor zur Messung der Herzfrequenz verbirgt, wovon vor allem diverse Fitness-Apps profitieren sollen.

Beim Ausprobieren funktionierte der Pulsmesser zuverlässig. Die Funktionsweise: In der entsprechenden App wird der Messvorgang gestartet, woraufhin der Nutzer seinen Finger auf den Sensor an der Rückseite legt und einige Sekunden stillhalten muss. Nach kurzer Zeit zeigt das Gerät tatsächlich die Herzfrequenz an.

Schnellerer Prozessor
Für den nötigen Antrieb im Galaxy S5 sorgen ein mit 2,5 Gigahertz getakteter Snapdragon-800-Vierkernprozessor sowie zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Der interne Speicher beläuft sich auf wahlweise 16 oder 32 Gigabyte, die sich mittels microSD-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweitern lassen.

Zur weiteren Ausstattung zählen LTE, NFC, Bluetooth 4.0, eine Infrarotschnittstelle für die Nutzung als Fernbedienung, USB 3.0 sowie dank MIMO-Technologie besonders schnelles Dualband-WLAN. Die Akkukapazität gibt Samsung mit 2.800 mAh an, damit sollen sich bis zu 390 Stunden im Stand-by-Betrieb und bis zu 21 Stunden Gesprächszeit herausschlagen lassen.

Erwartungsgemäß sorgt die potente Hardware des Galaxy S5 für ein durchwegs flüssiges Bedienerlebnis. Apps starten rasant, Ruckler oder sonstige Aussetzer konnten wir auch bei mehreren simultan geöffneten Apps nicht beobachten.

Perforiertes Plastik: Griffig, aber nicht edel
Samsung-Fans, die auf ein Flaggschiff im Metallgehäuse gehofft hatten, dürften vom Galaxy S5 und seiner perforierten Plastikrückseite und dem Plastikrahmen im Chrom-Look enttäuscht sein. Zwar liegt das Material gut in der Hand und bietet durch seine Struktur auch schweißnassen Händen genug Halt, letztlich ist es aber immer noch Plastik, das nicht das gleiche haptische Erlebnis wie Metall liefert.

Verarbeitet war das Gerät, das wir in Barcelona bereits ausprobieren konnten, grundsolide. Spalten oder sonstige Mängel waren nicht zu beobachten. Fraglich ist lediglich, wie langlebig die Dichtungsklappe an der Unterseite des Geräts ist, durch die der microUSB-Anschluss vor Wasser geschützt wird. Der machte beim ersten Ansehen einen eher filigranen Eindruck, muss im Langzeitgebrauch aber wohl Tausenden Öffnungs- und Schließvorgängen standhalten.

Die Dichtungsklappe über dem Ladeanschluss macht zudem - wie auch bei Sonys wasserdichten Xperia-Smartphones - das Aufladen ein klein wenig umständlicher. Das könnte manche Nutzer mit der Zeit ein wenig nerven, ist aber aus unserer Sicht ein angemessener Preis für die Wasserfestigkeit.

Schnörkellosere Software mit netten Extras
Beim Galaxy S5 hat Samsung nicht nur an der Hardware-Schraube gedreht, sondern auch einige neue Software-Features eingeführt. Nennenswert ist etwa ein verbesserter Energiesparmodus, bei dem alle nicht unbedingt erforderlichen Funktionen deaktiviert werden und sogar das Display auf Schwarzweißbetrieb umgestellt wird. Laut Samsung sollen in diesem Modus zehn Prozent Akku für einen Tag Standby-Betrieb reichen.

Einen Kinder-Modus, wie ihn Besitzer eines Windows-Phones schon seit längerer Zeit kennen, hat Samsung dem Galaxy S5 ebenfalls spendiert. Der bietet den lieben Kleinen nur jene Apps an, die von den Eltern als geeignet erachtet werden, und kann nur durch die Eingabe eines nur den Eltern bekannten PIN-Codes beendet werden.

Hübsch geworden ist die optische Überarbeitung der hauseigenen Android-Oberfläche. Minimalistische Icons und ein generell schnörkelloseres Bedienerlebnis sind ihr Hauptmerkmal.

Preis noch nicht bekannt
Erhältlich sein soll das Galaxy S5 weltweit ab dem 11. April. Kostenpunkt: rund 700 Euro. Samsungs neuer Android-Hit muss sich harter Konkurrenz stellen. Wasserdichte High-End-Smartphones gibt's auch bei Sony, Full-HD-Displays und Qualcomm-Prozessoren jenseits der zwei Gigahertz etwa auch bei LG und HTC. Ob der Fingerabdruck-Scanner - beim iPhone hatte es wegen dieses Features einen Aufschrei unter Datenschützern gegeben - und der Pulsmesser dem neuen Samsung-Flaggschiff zum Durchbruch verhelfen können, muss sich in den nächsten Monaten erst noch zeigen.

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