Mobilfunk-Frequenzen

Auktion bringt Staat zwei Milliarden Euro ein

Wirtschaft
22.10.2013 12:40
Die Republik Österreich hat bei der Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen insgesamt rund zwei Milliarden Euro eingenommen. Damit konnte der Staat mehr als viermal so viel wie das angesetzte Mindestangebot von 526 Millionen Euro lukrieren. Telekom-Regulator Georg Serentschy erwartet von den Mobilfunkanbietern nun, dass sie sich an den massiven Netzausbau machen werden. "Ich gehe davon aus, dass ein Bieter, der so viel Geld in die Hand nimmt, natürlich damit nachher auch etwas Gescheites machen will oder muss."

"Es ist höher als das, was wir erwartet haben und auch intern geschätzt haben", sagte Serentschy. Insgesamt erhält die Republik Österreich 2,014 Milliarden Euro. Davon bezahlt die Telekom Austria (A1) 1,03 Milliarden Euro, gefolgt von T-Mobile mit 654 Millionen Euro und Hutchison (Drei) mit 330 Millionen Euro.

Bei der Auktion, die sich über insgesamt 22 Auktionstage erstreckte, wurde etwa die Hälfte der in Österreich verfügbaren Mobilfunk-Frequenzen versteigert, die unter anderem auch für die neue, schnellere Mobilfunktechnik LTE verwendet werden können. Damit sollen entlegene Gebiete auf dem Land besser mit Internet versorgt werden. Es wurden bei der Auktion auch neue Frequenzen aus der "Digitalen Dividende" (mittlerweile ungenutzte analoge TV-Frequenzen) versteigert.

Teuerste Auktion in Europa
Die Telekom sah ihren Spitzenplatz bei der Versteigerung mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir konnten uns bei der Frequenzauktion einen großen Teil des Kuchen sichern. Das freut uns sehr. Der hohe Preis ist aber ein Wermutstropfen", kommentierte Telekom-Sprecher Peter Schiefer am Montagabend das Ergebnis der Auktion. Umgerechnet auf die Bevölkerung ist die Frequenzauktion in Österreich damit die teuerste in Europa.

Die börsennotierte Telekom will die 1,03 Milliarden Euro mit bestehenden liquiden Mitteln und zusätzlichem Fremdkapital stemmen. Wie hoch der Fremdkapital-Anteil - entweder Kredit oder Anleihe - ausfällt, wird das Unternehmen in den nächsten Wochen bekannt geben. Dass die Kosten der Frequenzauktion auf die Kunden überwälzt werden, schloss Schiefer aus.

Nach dem am Montag abgeschlossenen Ermittlungsverfahren sollen bis Mitte November die Bescheide zugestellt werden, womit das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen sein wird. "Dann muss innerhalb von vier Wochen das Geld an das Finanzministerium fließen", erläuterte Serentschy.

Bures will "digitale Offensive"
Grundsätzlich hat die Regierung vereinbart, die Mittel zwischen Finanzministerium und Infrastrukturministerium aufzuteilen. Infrastrukturministerin Doris Bures hat bereits angekündigt, ihren Anteil in eine "digitale Offensive" stecken zu wollen. Ein Schwerpunkt soll dabei der Breitbandausbau sein. Ziel ist demnach, Österreich bis 2020 flächendeckend mit "ultraschnellem" Breitband-Internet zu versorgen.

Aus dem Anteil von Finanzministerin Maria Fekter soll unter anderem die Wohnbauoffensive finanziert werden. Für diese hat die Koalition den Ländern 276 Millionen Euro zugesagt. Über die Verwendung des restlichen Anteils gibt es demnach noch keine Festlegung.

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