Perfider Trick

Abo-Fallen setzen auf Smartphones in Kinderhänden

Elektronik
23.10.2010 13:32
Seit Jahren warnen Verbraucherschützer vor Anbietern von Klingelton-, Musik- und Videodownloads, die diese in Paketen und Abonnements anbieten. Nun haben auch andere fragwürdige Anbieter die Abo-Falle für sich entdeckt und setzen auf Smartphones wie das iPhone oder Android-Handys. Besonders Kinder, die darauf niedliche, vermeintlich kostenlose Games spielen, können ihre Eltern mit einem Klick unabsichtlich in die Kostenfalle befördern.

Die Preisgestaltung von Online-Abonnements ist nur schwer zu durchblicken und wer erst einmal - oft unwissentlich - ein solches abgeschlossen hat, hat kaum Chancen, den Vertrag frühzeitig aufzulösen. Was bisher vor allem bei Jugendlichen problematisch war, die über Klingeltöne und Musik für ihr Handy in solche Fallen gelockt wurden, trifft nun vermehrt Eltern jüngerer Kinder, die gern auf dem Smartphone spielen.

Wie "Spiegel Online" berichtet, tauchen während kostenloser Spiele Werbebanner auf. Ein Beispiel von vielen, das in zahlreichen Beschwerdeforen im Internet zu finden ist, ist "Talking Tom" (im Bild). Besonders häufig ist dies in Kinderspielen der Fall - eine perfide Masche. Schließlich klicken die nichts Böses ahnenden Kleinen die neue Seite weg, um zum Spiel zurückzukehren - das kann aber genügen, um einen der fragwürdigen Abo-Verträge abzuschließen.

Drei bis fünf Euro pro Woche für unerwünschte Abos 
Für die unerwünschten Dienste werden danach meist drei bis fünf Euro pro Woche fällig - in Einzelfällen sollen aber sogar bis zu 2,99 Euro pro Tag verlangt werden. Zwar müssen die betreffenden Firmen über den abgeschlossenen Vertrag informieren, wie diese Benachrichtigung allerdings aussieht, ist nicht festgelegt. So reicht schon eine SMS mit dem Inhalt "Die süßesten Videos für dein Handy bei Knuddel TV!" aus - dass Eltern dadurch nicht klar ist, was vor sich geht, ist verständlich.

Dabei tragen die Kinderspiele beziehungsweise ihre Entwickler oft keine direkte Schuld, die Werbung wird über Ad-Server von außen eingespielt. Wer diese bucht, bestimmen sie nicht selbst, sondern überlassen die Vermarktung spezialisierten Firmen.

Bester Tipp: Dienste sperren lassen
Nun ist diese Masche zwar nicht neu, im Internet müssen aber immerhin Name und Adresse oder wenigstens eine Telefonnummer eingegeben werden, bevor ein Vertrag zustande kommt. So ist zumindest ersichtlich, dass man gerade irgendetwas kauft - auch wenn oft nicht klar ist, dass ein Abo abgeschlossen wurde. Bei Smartphones hingegen werden Daten direkt vom Telefon übermittelt, das Geld wird über die Telefonrechnung abgezogen. Wer dies verhindern möchte, kann per Anruf bei seinem Mobilfunkanbieter solche Dienste - Verbindungen zu Drittanbietern - sperren lassen. Ist ein Vertrag erst einmal geschlossen, ist es nämlich nur schwer möglich, bereits bezahltes Geld zurückzubekommen.

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