Gewinn gedrückt

Microsoft muss Nokia-Übernahme verdauen

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23.07.2014 08:31
Das zugekaufte Handygeschäft von Nokia lastet auf Microsoft. Im vierten Geschäftsquartal von April bis Juni häufte die Sparte einen operativen Verlust von 692 Millionen Dollar (512 Millionen Euro) an, wie der Konzern am Dienstag am Sitz in Redmond mitteilte. Konzernweit schrumpfte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf unterm Strich 4,6 Milliarden Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr 2014 konnte Microsoft den Gewinn durch seine Software jedoch leicht auf 22,1 Milliarden Dollar steigern.

Microsoft hatte die 5,4 Milliarden Euro teure Nokia-Übernahme Ende April abgeschlossen. Ziel des noch vom vormaligen Konzernchef Steve Ballmer eingefädelten Kaufs war es, die Stellung in der mobilen Welt zu festigen. In der vergangenen Woche verkündete der neue Konzernchef Satya Nadella dann, dass im Rahmen der Integration etwa die Hälfte aller 25.000 Nokia-Mitarbeiter gehen muss. Insgesamt kostet die Neuaufstellung bei Microsoft 18.000 Beschäftigte den Job.

Fokus auf Cloud-Computing
Nadella richtet Microsoft stark aufs Cloud-Computing aus, bei dem Anwendungen in großen Rechenzentren ablaufen, wo auch die Daten zentral gespeichert werden. Dieses Geschäft verdoppelte sich zuletzt. "Ich bin stolz darauf, dass sich unser aggressiver Vorstoß in die Cloud auszahlt", sagte Nadella. Daneben verkauften sich die Bürosoftware Office und Windows besser als im Vorjahreszeitraum. Gleiches gilt für die Spielkonsole Xbox und die Surface-Tablets.

Der Konzernumsatz kletterte insgesamt um 3,5 Milliarden Dollar auf 23,4 Milliarden Dollar. Der Neuzugang Nokia steuerte annähernd zwei Milliarden Dollar zu dem Umsatzsprung bei. Insgesamt konnte Microsoft mehr Geschäft machen als Analysten erwartet hatten; zugleich stiegen jedoch auch die Kosten etwa für die Entwicklung und das Marketing der Produkte.

Abschied von einfachen Handys
Nokia war lange Marktführer bei Handys, hatte aber bei Smartphones den Anschluss verloren. Microsoft will Nokia-Smartphones mit seinem eigenen Betriebssystem Windows Phone wieder nach vorne bringen. Zuletzt stiegen auch die Marktanteile. Dagegen will sich Microsoft aus dem Geschäft mit einfachen Handys verabschieden, worauf ein Teil der Jobverluste zurückzuführen ist. Insgesamt kostet der Stellenabbau 1,1 bis 1,6 Milliarden Dollar, unter anderem für Abfertigungen. Die Summe wird allerdings erst im gerade angebrochenen Geschäftsjahr 2015 verbucht, das im Juni endet.

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