Ballmer-Nachfolge

Microsoft grenzt Kandidaten für Chefposten ein

Web
06.11.2013 07:17
Microsoft hat den Kreis potenzieller Nachfolger des scheidenden Unternehmenschefs Steve Ballmer eingegrenzt. Die Liste von externen Kandidaten umfasse nunmehr fünf Personen, hieß es am Dienstag von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Unter ihnen seien der gegenwärtige Ford-Chef Alan Mulally sowie der frühere Nokia-CEO Stephen Elop.

Daneben gebe es drei interne Kandidaten. Zu ihnen gehöre der frühere CEO von Skype, Tony Bates, der gegenwärtig für den Bereich Business Development verantwortlich ist, sowie Satya Nadella, Chef der Bereiche Cloud und Enterprise.

Trotz der Konzentration auf eine überschaubare Zahl von Kandidaten könne es noch einige Monate dauern, bis eine Entscheidung getroffen sei. Ballmer hatte im August angekündigt, dass er in den folgenden zwölf Monaten seinen Posten räumen werde. Microsoft lehnte eine Stellungnahme zu dem Auswahlprozess ab.

Nachfolger muss Konzern neu ausrichten
Gesucht wird ein ausgewiesener Experte für den Umbau von Konzernen. Microsoft ist zwar immer noch sehr profitabel, doch durch die Smartphone- und Tablet-Revolution schwindet die Vormachtstellung des Konzerns. Kritiker werfen Ballmer vor, in seinen 13 Jahren an der Spitze den Wandel zu mobilen Geräten zu spät erkannt zu haben.

Nokia-Chef Elop gilt als heißer Kandidat
Die im Juli von ihm ausgerufene Neuausrichtung soll nun aber die Wende bringen und den Konzern unabhängiger vom weltweit schwächelnden PC-Geschäft machen. Microsoft will Marktführer für mobile Geräte und die rentableren IT-Dienstleistungen werden. Ein erster Schritt dazu soll die Übernahme des finnischen Handy-Pioniers Nokia sein.

Microsoft lässt sich den Kauf des kriselnden Ex-Weltmarktführer 5,4 Milliarden Euro kosten und will damit Anschluss an die Smartphone-Giganten Apple und Samsung sowie Google mit dessen dominanten Betriebssystem Android finden. Elop, der vor seinem Posten bei Nokia die Geschäftskundensparte von Microsoft leitete, gilt daher schon seit längerem als ein heißer Kandidat für die Ballmer-Nachfolge.

Ford-Chef Mulally machte sich Namen als Sanierer
Eine radikalere Lösung wäre Mulally, der aus einer völlig anderen Branche käme. Der 68-Jährige hat sich als Sanierer bei Ford einen Namen gemacht und das Traditionsunternehmen 2009 - im Gegensatz zu dem Erzrivalen General Motors - ohne Staatshilfen durch die Autokrise in den USA gesteuert.

Mulallay steht zwar noch bis Ende 2014 bei Ford unter Vertrag. Insidern zufolge ist er aber dafür offen, bei einem guten Angebot zu einem anderen Unternehmen zu wechseln. Ford bezeichnete dies als Spekulation und wollte sich ebenso wenig weiter äußern wie Microsoft.

Einigen Investoren käme ein renommierter Quereinsteiger wie Mulally gerade recht. Denn die angekündigte Umstrukturierung konnte die Aktionäre bisher nicht überzeugen. Zuletzt wurden unter Investoren Forderungen laut, den einflussreichen Konzerngründer Bill Gates und Ballmer nicht mehr in den Verwaltungsrat zu wählen. Sie fürchten, dass vor allem Gates stärkeren Veränderungen kritisch gegenübersteht und die Macht des neuen Chefs einschränken könnte.

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