DW: "Echter Skandal"

Türkei: Wirbel um beschlagnahmtes TV-Interview

Medien
07.09.2016 12:42

Kritische Fragen zur Situation von Frauen und Verhütung haben aus Sicht des Moderators des Senders Deutsche Welle (DW), Michel Friedman, zur Beschlagnahmung eines Interviews mit dem türkischen Sportminister geführt. Nach dem Interview hatten Mitarbeiter des Ministers Cagatay Kilic das Videomaterial gefordert, so Friedman im Deutschlandradio.

(Bild: kmm)

In dem Interview sei es um verschiedene Themen gegangen. "Wir landeten dann auch bei - ein Stichwort, das ihm überhaupt nicht gepasst hat - bei den Rechten der Frauen." Nachdem das Fernsehteam das Gebäude bereits verlassen habe, seien Vertreter des Ministeriums gefolgt.

Nach einer kurzen Diskussion über den Inhalt des Interviews sei der Kameramann auf Türkisch aufgefordert worden, die Chipkarte aus der Kamera herauszunehmen. Der Ministeriumsvertreter sei mit dem Chip wieder im Gebäude verschwunden. "Wir haben kein Material mehr", sagte Friedman.

Minister weist Vorwürfe von sich
Der türkische Minister für Jugend und Sport bestritt die Beschlagnahme des Interviews für das DW-Format "Conflict Zone" (Konfliktzone). Solche Berichte entsprächen nicht der Wahrheit, teilte Kilic via Twitter mit. Man habe lediglich gefordert, das Interview nicht auszustrahlen. Die Deutsche Welle müsse diesem Wunsch nach Autorisierung nachkommen.

Ein Sprecher der Deutschen Welle bezeichnete die Behauptung daraufhin als "schlichtweg abenteuerlich". "Wenn das Videomaterial nicht unrechtmäßig konfisziert worden wäre, hätte die DW das Material noch und könnte die Sendung wie geplant ausstrahlen."

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