Affäre um Postings

SPÖ-Politiker: Fake-Profil für Beschimpfungen

Österreich
22.05.2017 21:03

Dass er sich eines Fake-Accounts auf Facebook bediente, um unter dem Pseudonym "Petra Inninger" unter anderem seinen SPÖ-Fraktionskollegen Richard Pfeiler zu verunglimpfen, hat jetzt den Chef der Jungen Generation (SJG), Christopher Slug, seinen Job als stellvertretender Klubobmann der Villacher SPÖ gekostet. Erst im Vorjahr hatte der Villacher SP-Stadtrat Andreas Sucher wegen Postings unter falschem Namen zurücktreten müssen.

Er sei unsachlich attackiert worden, der Fake-Poster habe vermutlich den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt, sagt Gemeinderat Pfeiler. Er spricht von einem "Skandal" und möglicherweise strafrechtlich relevantem Vorgehen. "Ich bin schockiert. Aus der Affäre Sucher wurde nichts gelernt", bekrittelt Pfeiler.

Slug: Angriff auf Pfeiler war "ein Versehen"
Jungpolitiker Slug hat sich mittlerweile entschuldigt: Er habe ein Fake-Profil der SJG benutzt, um auf "rechten Internetportalen" posten zu können, wo man unter dem Privatnamen meist gesperrt sei. Dass er damit Pfeiler angegriffen habe, sei ein Versehen gewesen, so seine skurrile Rechtfertigung.

"Eigentlich haben wir einen ganz jungen Mann kürzlich mit viel Verantwortung ausgestattet, nämlich zum stellvertretenden Klubobmann des SPÖ-Klubs gemacht, weil ich der Meinung bin, dass gerade junge Menschen, die sich für die Politik interessieren und in die Politik gehen, um Verantwortung zu übernehmen, ganz einfach auch rasch Chancen brauchen, um sich beweisen zu können. Oftmals kann das aber einfach zu früh sein, wie wahrscheinlich in diesem Fall auch", ließ Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) in einer Aussendung zur Causa Slug wissen.

Jungpolitiker muss freiwilligen Sozialdienst leisten
Slug werde wegen des Fehlverhaltens von seiner Funktion als stellvertretender Klubobman zurücktreten, ehrenamtlich einen freiwilligen Sozialdienst ableisten, sich entschuldigen und alle Fake-Accounts löschen, so Albel. Er hatte nach der Affäre Sucher erklärt, dass seine Parteikollegen einen Ehrenerklärung unterschreiben würden, künftig nur noch unter dem richtigen Namen im Internet aktiv zu sein.

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