Säuberung der Medien

Nächste linke Zeitung in Ungarn vom Aus bedroht

Medien
14.10.2016 13:01

Die linke ungarische Tageszeitung "Nepszava" ist offenbar an die Gruppe Marquard Media mit Hauptsitz in der Schweiz verkauft worden. "Nepszava" ist nach "Nepszabadsag" die zweite ungarische Oppositionszeitung binnen einer Woche, deren Schicksal plötzlich ungewiss ist. Kritiker sprechen von einer Säuberungsaktion kritischer Medien durch die rechtsnationale Regierung Ungarns unter Premier Viktor Orban.

Bisheriger Eigentümer des Markennamens von "Nepszava" war die Schweizer Firma TGD Intermedia SA, die dem früheren sozialistischen Politiker Laszlo Puch nahestehen soll. Marquard gab bisher in Ungarn vor allem Lifestyle-Zeitschriften heraus. Marquard äußerte sich zum Verkauf bisher nicht öffentlich.

"Es ist ein Wunder, dass Nepszava bisher jeden Tag erschienen ist", sagte die Geschäftsführerin der Nepszava Kft., Elza Laposi, der konservativen Zeitung "Magyar Nemzet". Kommende Woche wolle Marquard mitteilen, wie viele der derzeit 50 Mitarbeiter der Zeitung ihre Stelle behalten werden.

Im Fall "Nepszabadsag" befürchten die Journalisten, dass der Eigentümer Mediaworks die Zeitung geschlossen hat, um die Gunst der rechtsnationalen Regierung Ungarns zu behalten, die eine restriktive Medienpolitik betreibt. Mediaworks hatte die Produktion des liberalen Blattes am vergangenen Samstag ohne Vorwarnung eingestellt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele