Deutsche Ausgabe

Merkel strippt in “Charlie Hebdo” für freie Welt

Ausland
01.12.2016 18:38

Seit Donnerstag gibt es die französische satirische Wochenzeitung "Charlie Hebdo" auch auf Deutsch. Die Titelgeschichte des Blattes ist der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gewidmet, die von den Machern in gewohnt bissiger Manier karikiert wird. Auch auf Seite zwei widmet man sich der CDU-Chefin. Eine mit den Worten "Letzte Bastion der freien Welt!" betitelte Karikatur dort zeigt Merkel nackt auf einer Europafahne tanzend.

Eine weitere Zeichnung zeigt eine runzlige Merkel im Look des vergangene Woche verstorbenen kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro, die sich ein "Mandat für 50 Jahre" wünscht. Die Titelseite des Satireblattes ziert eine Zeichnung, die eine auf einer Hebebühne liegende Kanzlerin und dazu einen VW-Mechaniker mit einem Ersatzteil in der Hand zeigt, der sagt: "Ein neuer Auspuff, und es geht noch vier Jahre weiter."

Bereits das Werbeplakat für die erste deutsche Ausgabe hatte für Aufsehen gesorgt: Es zeigt eine auf einer Kloschüssel sitzende Merkel mit einem Exemplar der Satirezeitung in den Händen. Als Überschrift ist zu lesen: "Charlie Hebdo wirkt befreiend - jetzt auch in Deutsch."

"Charlie Hebdo" spaltet die Gemüter
Während die einen den respektlosen Humor der Satirezeitung schätzen, kritisieren andere die Karikaturen als geschmacklos, obszön und beleidigend. Insbesondere die scharfe Religionskritik des Blatts geht vielen zu weit. Immer wieder wurde "Charlie Hebdo" wegen seiner Karikaturen verklagt. Das "Charlie" im Namen ist eine Hommage an die legendäre Comicfigur Charlie Brown und ihren Erfinder Charles M. Schulz, "Hebdo" ist die Abkürzung für das französische Wort für Wochenzeitung (hebdomadaire).

"Für uns ist das ein Experiment"
"Charlie Hebdo" auf Deutsch anzubieten ist ein Wagnis, denn die bissigen Karikaturen sind nicht jedermanns Geschmack. "Für uns ist das ein Experiment", sagt "Charlie Hebdo"-Chef Laurent Sourisseau alias Riss, der von Kalaschnikow-Kugeln an der Schulter verletzt wurde, als Islamisten am 7. Jänner des Vorjahres beim Anschlag auf die Redaktion in Paris zwölf Menschen ermordeten. Er wolle den Deutschen zeigen, dass auch sie "Charlie Hebdo" verstehen und darüber lachen können, so Sourisseau.

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