Der Streit zwischen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi und dem französischen Medienkonzern Vivendi um die Kontrolle des Mailänder TV-Unternehmens Mediaset eskaliert. Berlusconis Holding Fininvest, Mutterkonzern von Mediaset, will bei der Mailänder Staatsanwaltschaft die Konfiszierung von Vivendis Mediaset-Aktienpaket in Höhe von 20 Prozent beantragen.
Ein Dossier für die Mailänder Staatsanwälte sei von Fininvests Rechtsanwälten bereits vorbereitet worden, berichteten italienische Medien am Freitag. Fininvest hat bei der Mailänder Justiz bereits eine Klage gegen Vivendi wegen Marktmanipulation eingereicht.
Vivendis CEO, Arnaud de Puyfontaine, der im Aufsichtsrat der Telecom Italia sitzt, nahm in Rom an einer Board-Sitzung der Telekom-Gruppe teil, an der Vivendi eine 25-prozentige Beteiligung hält. Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni hatte zuvor die "feindliche Vorgehensweise" Vivendis bemängelt und versichert, dass die Regierung in Rom die Entwicklungen rund um Mediaset genau beobachte.
Trotz heftiger Proteste aus Italien hat Vivendi am Mittwoch seinen Anteil an Mediaset auf 20 Prozent aufgestockt. Der Konzern will zukaufen, um zum zweitstärksten Aktionär von Mediaset aufzurücken. Der Mediaset-Mutterkonzern Fininvest erklärte, er habe seinen Anteil an Mediaset aufgestockt, um die feindliche Übernahme durch die Franzosen abzuwenden. "Unsere Familie ist geschlossen. Wir werden nicht zulassen, dass jemand unsere Unternehmerrolle beschneidet", schrieb Silvio Berlusconi in einer Presseaussendung am Mittwochabend.
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