Protest vor Steffl

Martin Balluch nach Freispruch freiwillig “hinter Gittern”

Wien
04.05.2011 12:32
Martin Balluch, der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken, hat sich am Mittwoch - nur zwei Tage nach dem Freispruch im Tierschützerprozess - mitten am Wiener Stephansplatz für 24 Stunden in einen Käfig sperren lassen, um für ein Kastenstandsverbot von Mutterschweinen zu protestieren. "Das ist eine mutige und drastische Aktion, die eindringlich vor Augen führen wird, dass der Missstand bei der Schweinehaltung sofort abgeschafft werden muss", erklärte die Tierschutzsprecherin der Grünen, Christiane Brunner.

"Es gibt viel zu tun", meinte der Ex-Hauptangeklagte Balluch. Er fühle sich durch das Urteil (siehe Infobox) in seinem Weg "total bestätigt" und stecke voller Tatendrang. So verlangt der VgT-Obmann nun "zur Wiedergutmachung des Schadens gegen den Tierschutz ein absolutes Kastenstandverbot". Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wanderte Balluch nur zwei Tage nach seinem Freispruch freiwillig "hinter Gitter". Dort will er bis Donnerstagmittag ausharren.

Nach einem Verordnungsentwurf des Gesundheitsministeriums soll die Kastenstandhaltung, d.h. die Haltung von weiblichen Zuchtschweinen in körpergroßen Käfigen, auf rund einen Monat pro Jahr eingeschränkt werden. Die Schweineindustrie hält dagegen und meint, der Umbau sei zu teuer.

Grüne fordern "tiergerechte Stallsysteme"
Das Einsperren der Mutterschweine in diese engen Eisenkäfige geschehe unter dem Vorwand, dass das Muttertier die Ferkel sonst erdrücken würde. Studien würden jedoch belegen, dass die Sterblichkeitsrate der Ferkel genauso gut durch strukturierte Buchten mit genug Platz für die Sauen und Ferkel gesenkt werden könne, argumentieren die Grünen, die Balluchs Aktion unterstützen.

Deren Forderung: "Tiergerechte Stallsysteme und deren Förderung im Rahmen der Agrarsubventionen." Bundesminister Alois Stöger und Nikolaus Berlakovich sollten sich "nicht von der Schweineindustrie-Lobby über den Tisch lassen", wetterte Brunner.

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