Hype auch bei Dieben

Mann verliert bei iPad-Raubüberfall den kleinen Finger

Elektronik
21.04.2010 09:43
Der Hype um den Tablet-Computer iPad des kalifornischen Computerherstellers Apple ruft offenbar auch Kriminelle auf den Plan. Im US-Bundesstaat Colorado hat sich am Dienstag der wohl erste schwere Raubüberfall in Verbindung mit dem neuen Gerät ereignet. Der Dieb (Bild) entriss seinem Opfer dabei nicht nur das soeben gekaufte iPad, sondern buchstäblich auch den kleinen Finger.

Bill Jordan, 59, spazierte am Dienstagvormittag nichtsahnend in den Apple Store in der Cherry Creek Mall in Denver. Sein Chef hatte ihm aufgetragen, ein iPad zu besorgen, das die Firma dann als Geschäftsgeschenk verwenden sollte. Er habe nicht einmal gewusst, wie gefragt das neue Produkt ist, sagte Jordan.

Der Dieb dürfte Jordan aus dem Computergeschäft bis zum Ausgang des Einkaufzentrums gefolgt sein. Kurz vor der Türe schlug er zu und packte die papierene Einkaufstasche. Es gab ein kurzes Gerangel, dann einen kräftigen Ruck. Der Dieb stob davon und ließ sein vor Schmerzen schreiendes Opfer zurück. Jordan hatte sich die Kordel der Einkaufstasche nämlich einmal um die Finger seiner linken Hand gewickelt. Als der Dieb sie sich schnappte, legte sich die Schnur wie ein Lasso um seine Finger.

"Es war nichts als Knochen übrig"
"Er zog so lange an der Tasche, bis etwas nachgab. Und das war eben mein kleiner Finger. Es war nichts als Knochen übrig", beschreibt das Opfer die schmerzhafte Verletzung. Jordan wurde ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte dann mehr als zwei Drittel des kleinen Fingers amputieren mussten. Er habe Glück im Unglück gehabt, dass ihm der Überfall keine weiteren Finger kostete, so Jordan. Wahrscheinlich müsse er aber noch einmal unters Messer, weil auch Nervenschäden an der Hand entstanden seien.

Der Dieb konnte nach dem Überfall zunächst nicht geschnappt werden. Er wurde aber von den Überwachungskameras des Einkaufszentrums gefilmt. Die Polizei hofft auf Zeugen.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte in den USA über Raubüberfälle mit den begehrten - und teuren - Apple-Geräten als Beuteziel. Manche Besitzer ließen sogar ihr Leben im Kampf um einen iPod oder ein iPhone. Erstmals sorgte diesbezüglich 2005 der Fall des 15-jährigen Christopher in New York für Aufsehen. Er wurde von einem Straßenräuber im Kampf um seinen iPod-Musikplayer erstochen. Apple-Chef Steve Jobs wandte sich damals geschockt an den Vater des Jugendlichen und sprach der Familie sein Beileid aus.

Apple vermeldet Rekordgewinne
Der iPad-Hersteller Apple hat indes seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2010 bekannt gegeben und dabei neue Rekordwerte vermeldet. Bis Ende März - für das Apple-Geschäftsjahr ist die Zeit von Jänner bis März das zweite Quartal - verdoppelte sich der Gewinn beinahe auf unterm Strich 3,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz schnellte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar nach oben. Die Aktie des Unternehmens sprang um sechs Prozent hoch und erreichte einen neuen Rekordstand. Vor allem die iPhone-Verkäufe verblüfften. Mit 8,75 Millionen Stück des Smartphones verkaufte Apple mehr als im Weihnachtsquartal - und mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Der Computerabsatz stieg um 33 Prozent auf knapp drei Millionen. Rückläufig war nur der iPod-Verkauf. Von dem Musikplayer, dessen Funktionen im iPhone integriert sind, wurden zehn Millionen verkauft. Das ist ein Rückgang um ein Prozent. Anfang April hatte Apple seinen neuen Tablet-Computer iPad herausgebracht, der sich in der ersten Woche schon mehr als eine halbe Million Mal verkauft hat.

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