Dass der FPÖ-Chef nach etlichen Andeutungen nun doch nicht selbst ins Rennen um die Hofburg geht, rechtfertigt er mit der Wien-Wahl. Bürgermeister Michael Häupl würde bei einem Antritt Straches den Urnengang in der Bundeshauptstadt vorverlegen. Daher dürfe man der SPÖ keine Flanke bieten.
"Ich werde mit Rosenkranz gemeinsam in diese Wahlbewegung gehen", kündigte Strache für den Wahlkampf an. Rosenkranz selbst legte die Latte an erreichbaren Stimmen allerdings deutlich niedriger als Strache oder FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky, der von 25 Prozent gesprochen hatte: "Umfragen bestätigen derzeit 20 Prozent, darüber hinaus ist alles möglich."
Ihr Amt als Landesrätin für Baurecht und Tierschutz in Niederösterreich will Rosenkranz auch während des Wahlkampfes weiter ausfüllen: "Ich werde meinen Amtspflichten nachkommen und die verbleibende Zeit dem Wahlkampf widmen."
IKG: "Keine weiteren Positionen mit 'Kellernazis' besetzen"
Unmittelbar vor Rosenkranz' offizieller Bestellung durch die Parteigremien hatte die Israelitische Kultusgemeinde die FPÖ-Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl scharf kritisiert. "Wir können nicht akzeptieren, dass in Österreich, nach dem Dritten Präsidenten des Nationalrates, weitere politische Positionen des Landes von 'Kellernazis' besetzt werden", hieß es in einer Aussendung, "nicht einmal in einer aussichtslosen Kandidatur". Das Antreten von Rosenkranz sei eine "Verhöhnung 65.000 in der Schoah ermordeter österreichischer Juden".
Die IKG gebe keine Wahlempfehlungen ab, betonten Präsident Ariel Muzicant und Generalsekretär Raimund Fastenbauer. Zur Kandidatur von Rosenkranz könne man aber nicht schweigen - regelmäßig komme es zu rechtsextremen Äußerungen, von jenen ihres Ehemannes habe sie sich bisher nicht distanziert. In jedem anderen Land Westeuropas hätte diese Kandidatur zu einem "Aufschrei" und zu "scharfen Protesten" geführt, zeigten sich Muzicant und Fastenbauer überzeugt.
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