"Schweinerei"

Zinsen zu hoch – BAWAG löst 19.500 Sparbücher auf

Österreich
12.10.2009 12:47
19.500 BAWAG-Kunden flattert derzeit erstaunliche Post ins Haus, nämlich die Kündigung ihrer Vorsorgekapital-Sparbücher aufgrund zu hoher Zins-Ansprüche. Die steirische Arbeiterkammer spricht von "einer Schweinerei" gegenüber den Sparern. Allerdings gebe es derzeit keine rechtliche Handhabe. Die BAWAG sieht's gelassen...

Weit über drei Prozent Zinsen gibt es für die Einlagen auf den betroffenen Sparbüchern - ganz offensichtlich zu viel für die Bank, wie auch BAWAG-Vertriebsleiter Manfred Feichter einräumt: "Die Zinszahlungen sind extrem überdimensioniert, und es gibt keine automatischen Zinsanpassungen. Wir verfolgen mit den Kündigungen aber keinerlei böse Absicht, bieten den Kunden in Beratungsgesprächen viele gute Alternativen."

Angebot aus den 90er-Jahren
AK-Experte Peter Jerovschek kritisiert die BAWAG scharf: "Dieses Vorgehen ist eine Schweinerei für die Kunden. Überall in Österreich sind bei uns Beschwerden eingelangt. Viele Kunden wollen der BAWAG den Rücken kehren." Rechtlich gibt es gegen die Bank derzeit keine Handhabe.

Jerovschek weiter: "Es handelt sich um ein sogenanntes Dauerschuldverhältnis. Zudem sind die Sparbücher großteils Anfang der 90er-Jahre angeboten worden. Wir haben keine Bank-Prospekte von damals und wissen nicht, ob die Bank, wie Kunden uns gegenüber behaupten, versprochen hat, dass sie die Sparbücher nie auflösen würde."

Vorwiegend Stammkunden betroffen
Von den Kündigungen betroffen sind vorwiegend Stammkunden der BAWAG in ganz Österreich, die der Bank auch nach dem Skandal um die Karibikgeschäfte die Treue gehalten hatten. Man darf davon ausgehen, dass sich diese Kunden ordentlich gepflanzt fühlen. Für die BAWAG, die um ein neues, besseres Image ringt, ist dieses Vorgehen kein Ruhmesblatt!

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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