Methangasexplosion
100 Tote bei Bergwerksunglück in der Ukraine
Ein neues Feuer zwang die Einsatzkräfte am Montag zum Rückzug aus dem Stollen. "Die Temperatur steigt in der Schachtanlage", teilte Vizeregierungschef Andrej Kljujew in Donezk mit. Experten warnten vor der Gefahr weiterer Explosionen unter Tage. "Unter diesen Bedingungen kann niemand unter Tage überleben", sagte der Chef der unabhängigen Bergarbeitergewerkschaft, Michail Wolynez. Beim bisher schwersten Grubenunglück kamen im benachbarten Gebiet Lugansk vor acht Jahren 80 Bergleute ums Leben. Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sein Mitgefühl mit den Hinterbliebenen.
Nach ersten Erkenntnissen soll bei Bohrungen zur Vorbereitung von Sprengungen Sonntag gegen 3.00 Uhr früh ein Funke das hochexplosive Grubengas in mehr als 1.000 Metern Tiefe entzündet haben. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich 457 Bergleute unter Tage auf. Mehr als 350 Arbeiter wurden nach Angaben des Zivilschutzes gerettet, etliche erlitten schwere Verletzungen.
Dreitägige Trauer ausgerufen
In der Millionenstadt Donezk wurde für Montag eine dreitägige Trauer angesetzt. Angesichts des Ausmaßes des Unglücks sicherten die Regierung sowie der Oligarch Rinat Achmetow den Familien der Opfer finanzielle Hilfe zu.
Die ukrainischen Kohleminen gehören zu den gefährlichsten weltweit. Von Jänner bis Juli dieses Jahres starben laut Statistiken 150 Bergleute bei Grubenunglücken, fast 6.000 wurden verletzt. Hauptursachen für Unfälle sind oft die veraltete Technik sowie Verstöße gegen Sicherheitsregeln. Die meisten Bergwerke gelten wegen hoher Methankonzentration unter Tage als gefährlich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.