Tony Martin vom British Antarctic Survey und Vera da Silva vom brasilianischen Institut für Amazonasforschung hatten drei Jahre lang mehr als 6.000 Gruppen von Flussdelfinen beobachtet. In 221 dieser Delfinschulen trug mindestens ein Tier etwas vor sich her. Bisher wurde dieses Verhalten als Spiel gedeutet. Anders als in diesem Fall anzunehmen, seien es aber nicht die Delfinkälber, sondern vor allem die erwachsenen Männchen, die sich mit Gegenständen wie Seegras oder Stöcken schmückten. Das deute darauf hin, dass diese Gewohnheit zum Sexualverhalten gehöre, meinen die beiden Forscher.
Diese These werde auch dadurch gestützt, dass Streitigkeiten zwischen erwachsenen Delfinmännchen in den Gruppen mit geschmückten Delfinen 40 Mal häufiger gewesen seien, berichteten Martin und da Silva dem "New Scientist". Darüber hinaus deuteten erste Ergebnisse von Gentests bei den Flussdelfinen darauf hin, dass geschmückte Männchen mehr Nachwuchs zeugen als ungeschmückte Geschlechtsgenossen.
Die Forscher wollen ihre bisherigen Ergebnisse auf einer Fachtagung der Gesellschaft für Meeressäuger in Kapstadt vorstellen.
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