Skurriles Programm

Ex-Richter Wabl fordert Heinz Fischer heraus

Österreich
28.10.2009 16:21
Der pensionierte Bezirksrichter Martin Wabl (64), der sich schon zweimal vergeblich um ausreichende Unterstützung für eine Präsidentschaftskandidatur beworben hat, will es 2010 erneut versuchen. "Ich halte mich für geeignet", meinte der auch durch den Fall Kampusch bekannte Ex-Richter. Auf seiner Website wirbt er mit einem teilweise sehr skurrilen Programm, das etwa als ersten Staatsbesuch ein Treffen mit dem Dalai Lama vorsieht und die Tradition der Präsidentenporträts in Schulen und Ämtern beenden will.

Chancen rechnet sich Wabl, der im vergangenen Jahr mit einem Verschwörungs-Prozess gegen Kampusch-Mutter Brigitta Sirny für Aufsehen sorgte (siehe Infobox), keine aus. Aber zumindest "Impulse" wolle er mit seiner Bewerbung geben, so der 64-Jährige am Mittwoch bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur.

Attacke gegen Fischer
Kampfeslustig gibt sich der Jurist, der schon für SPÖ, Grüne und eigene Namenslisten aktiv war, gegenüber "Mitbewerber" Heinz Fischer: "Er kennt Österreich eher aus der Penthouse-Perspektive, ich aus der Kellersicht." Wabls soziale, rechtliche und demokratische Kompetenzen sollen im März 6.000 Wahlberechtigte überzeugen, ihm eine Kandidatur durch ihre Unterstützungserklärung zu ermöglichen.

Nach eigenen Angaben hat Wabl bei seinen ersten beiden Versuchen 3.600 bzw. 2.500 Unterstützungen zusammengebracht, wobei er sich beim zweiten Mal von Amtswegen behindert fühlte. Doch eine Beschwerde wurde vom Verfassungsgerichtshof zurückgewiesen.

Sprechstunden für alle, Kreuze statt Präsidentenporträts
Der "Nothelfer" aus der Oststeiermark will seine Bewerbung mit einem Null-Budget bestreiten - nur über seine Homepage (Infobox) und Mundpropaganda. "Wenn alle Wabl wählen würden, denen er schon geholfen hat, würde er sicher Präsident", meinte dort ein "Fan".

Auf der Website kündigt Wabl u.a. vier Sofortmaßnahmen nach einem Wahlsieg an: die Schaffung eines Sozialfonds gespeist aus dem Einkommen des Bundespräsidenten, regelmäßige Sprechstunden des Bundespräsidenten für alle Bürger, die Neugestaltung des Präsidenten-Sommersitzes in Mürzsteg als Erholungsheim für behinderte Kinder und ihre Familien und den Verzicht auf das Anbringen des Porträts des Bundespräsidenten in öffentlichen Räumen. Statt der Bilder sollen aber Kreuze angebracht werden - "als Ausdruck unserer Geschichte und Kultur bei gleichzeitigem Respekt gegenüber der in Österreich bewährten Religionsfreiheit", wie Wabl auf seiner Website schreibt.

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