Mittwochnacht gegen 22.50 Uhr, Wien-Hernals: Seelenruhig schlenderte eine Passantin durch die Gassen des besseren Teils in Hernals, als plötzlich laute Schreie die nächtliche Ruhe durchbrachen. "Nein, bitte nicht! Hilfe, Hilfe" - aufgeregt folgte die Ohrenzeugin den panischen Hilferufen. In der Dornbacher Straße Höhe der Hausnummer 47 dann die schreckliche Entdeckung: Eine Frau lag in Bauchlage in einer Blutlache mitten auf dem Gehsteig - in ihrem Rücken steckte ein Küchenmesser.
Reanimierungsversuche erfolglos
Sofort alarmierte die geschockte Zeugin die Polizei und die Rettungskräfte. Obwohl das Opfer zu diesem Zeitpunkt noch bei Bewusstsein war, konnte es nicht sprechen. Zehn Minuten lang versuchten die Notärzte erfolglos nach ihrem Eintreffen am Tatort die schwerst verletzte Frau zu reanimieren. Während die Ermittlungen noch in den Nachtstunden auf Hochtouren liefen, herrschte lange großes Rätselraten über die Identität des Mordopfers. Erst am nächsten Tag stand schließlich fest: Bei der Toten handelt es sich um die gebürtige Russin Julia R. - eine 41-jährige Referentin bei der Österreichischen Nationalbank.
Opfer lebte sehr zurückgezogen
Eine zweifache Mutter und Bankenprüferin, die von Kollegen als sehr zurückgezogen beschrieben wird. Unauffällig, aber stets pflichtbewusst und ehrgeizig. Wie brutal ihr Mörder gewesen sein muss, belegt der Obduktionsbericht: Mindestens fünfmal soll der Täter demnach zugestochen haben, bevor er von seinem Opfer abließ. Und das mit einer enormen Wucht - die 20 Zentimeter lange Klinge des Küchenmessers war mehrfach verbogen. Julia R. starb an ihren inneren Blutungen.
von Klaus Loibnegger und Christoph Budin (Kronen Zeitung) und krone.at
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