Rache nach Folter
China: Welle der Sympathie für Sechsfachmörder
Am Montag ist Yang mit einer Beschwerde gegen die Verurteilung zum Tode vor dem Gericht in Shanghai abgeblitzt. "Die Beweise sind klar, dass Yang Jia extrem grausam gehandelt hat und die Tat einen sehr schlechten Einfluss auf die Gesellschaft hatte", so der Richter in seiner Urteilsbegründung. Auch die Bitte von Yangs Anwalt, seinen Mandanten einem psychologischen Test auf Zurechnungsfähigkeit zu unterziehen, war zuvor abgelehnt worden. Yang selbst wollte nicht auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren. Er habe die Tat aus Rache verübt, gab er unumwunden an.
Der 28-Jährige war letztes Jahr unter dem Verdacht des Fahrraddiebstahls in Shanghai festgenommen worden. Da er die Tat bestritt, sei er in der Polizeistation misshandelt worden, behauptet Yang. Fest steht, dass er am 1. Juli 2008 einen Sicherheitsbeamten sowie mehrere Polizisten in ebenjener Polizeistation mit einem Messer attackierte - sechs Beamte starben. Yang wurde des Sechsfachmordes für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.
Trotz der blutigen Tat hat der Fall in China für heftige Kontroversen wegen zahlreicher Vorwürfe der Polizeigewalt gesorgt. Immer wieder tauchen in der Öffentlichkeit sogar Demonstranten auf, die Solidarität mit Yang fordern - jedoch nur kurz, denn sie werden ausnahmslos festgenommen.
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