Auf der jüngsten Digital Phishnet Konferenz (DPN), der Sicherheitsdienste und Internet-Provider aus der gesamten Welt angehören, wurde Conficker als die größte bestehende Gefahr für die globale Netzstruktur identifiziert. Selbst Beamte des FBI und des Secret Service haben die Jagd nach den Conficker-Autoren eröffnet. Microsoft hat bereits ein Kopfgeld von 250.000 US Dollar ausgesetzt. Sicherheitsexperten schätzen, dass inzwischen sieben Prozent aller PCs weltweit infiziert sind, darunter Rechner von Behörden oder Krankenhäusern.
Wann Conficker aktiv und welchen Schaden er anrichten wird, diese Frage kann niemand beantworten. Noch schlummert das Schadprogramm auf Millionen von Rechnern und wartet auf weitere Befehle. Was die Verursacher damit bezwecken, weiß keiner.
"Conficker könnte viele Schäden anrichten"
Thomas Hungenberg vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kennt die Szenarien, die sich nach einem Ausbruch abspielen könnten. Der Einsatz von Conficker als Spam-Modul gehört noch zu den harmloseren Fiktionen. Worst Case: ein weltweit ausgerichteter direkter Angriff auf alle lebenswichtigen Systeme, angefangen von der Infrastruktur für die Kommunikation, über Prozesse, welche die Strom- und Wasserversorgung regeln, bis hin zu inneren Verteidigungssystemen.
Dabei gibt es inzwischen zahlreiche Programme, die Conficker auf dem eigenen PC aufspüren, eliminieren und den Rechner vor weiterem Befall schützen. Das Sicherheits-Unternehmen SecureWorks etwa bietet bereits seit April einen Test an, mit dem der eigene Rechner über den Browser auf eine mögliche Infektion untersucht werden kann. Auch der Freemail-Anbieter GMX stellt ab sofort allen Internet-Nutzern einen kostenlosen "Conficker-Check" zur Verfügung. Wird eine Infizierung festgestellt, bietet der Anbieter Möglichkeiten zur kostenlosen Beseitigung.
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