Knapp drei Tage lang bellte die betagte Hündin "Micky" unaufhörlich. Alleingelassen musste sie in der selbstgebauten Hütte ihres verstorbenen Herrchens einen Todeskampf ausfechten. Ohne Wasser und ohne Hundefutter wetzte sie in der kleinen Hütte auf und ab. Bis zwei Wanderer am Samstag auf das Gebell aufmerksam wurden. Polizei und Tierheim Wörgl wurden alarmiert.
"Wir fanden die Hündin abgemagert und verwahrlost vor", schilderte der ehrenamtliche Tierheim-Mitarbeiter Michael Unterweger. "Da die Hündin sehr verängstigt war, mussten wir sie mit Futter aus der Hütte locken." Ins Auto traute sich "Micky" nicht. Unterweger: "Daraufhin bin ich mit ihr bis zum Tierheim spaziert."
Die Zwinger im Tierheim Wörgl sind wie immer prall gefüllt. Vor allem in der Nachweihnachtszeit häufen sich ja bekanntlich Fälle von ausgesetzten Haustieren. "Die Polizei wies uns auf den Bruder des verstorbenen Obdachlosen hin. Dieser machte uns jedoch klar, dass er kein Interesse an der Hündin hat", so Unterweger.
Wohin nun mit "Micky"?
"Die Mitarbeiterin Birgit Plochl hat sich erbarmt und eine Woche lang ein Plätzchen für die Mischlingshündin bereit gestellt. Aber Dauerlösung ist dies nicht. Unsere Zwinger sind so voll, dass wir uns schwer tun, die Hündin unterzubringen."
Unterweger hofft, dass sich jemand aus der Bevölkerung erbarmt. Da die Hündin alt und verwahrlost ist, ist diese Hoffnung aber gering. "'Micky' ist eine gute Hündin, die einen angenehmen Lebensabend verdient hat."
Bei Interesse unter folgender Telefonnummer bitte melden: 0664/84 953 51.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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