Kontinent teilt sich

Gigantischer Riss in Afrika lässt neuen Ozean entstehen

Wissenschaft
03.11.2009 16:56
Entlang eines 56 Kilometer langen Risses in der Erde der äthiopischen Afar-Wüste entsteht laut Forschern ein neuer Ozean, der Afrika in zwei Teile spalten wird. In dem Riss, der im Jahr 2005 bei einem Vulkanausbruch entstand und an manchen Stellen über sechs Meter breit ist, vermuteten die Wissenschafter bereits seit längerem den "Grundstein" eines neuen Meeres - nach eingehenden Studien konnten sie diese Annahme nun bestätigen.

In der äthiopischen Wüste treffen die afrikanische und die arabische tektonische Platte aufeinander und entfernen sich seit Millionen von Jahren mit einer Geschwindigkeit von weniger als 2,5 Zentimetern pro Jahr voneinander. In der Vergangenheit entstanden auf diese Weise das Rote Meer und die Afar-Senke.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse nehmen die Forscher an, dass sich das Rote Meer in der geologisch kurzen Zeitspanne von rund einer Million Jahren in die Senke ergießen wird. Das "neue" Meer wird dann mit dem Roten Meer und dem Golf von Aden verbunden sein, wie die Forscher durch die Untersuchung neuer seismischer Daten nun bestätigen konnten.

Riss entstand binnen Tagen
Für geologische Ereignisse unglaublich schnell entstand der Riss aus dem Jahr 2005. In nur wenigen Tagen spaltete sich die Erde auf einer Gesamtlänge von 56 Kilometern nach dem Ausbruch des Dabbahu-Vulkans am nördlichen Ende des Bruchs. Als Lava durch die Erdkruste drängte, öffnete diese den Boden wie einen Reißverschluss. 

Auf dieselbe Weise entstehen gigantische Risse am Grund des Ozeans an sogenannten Meeresrücken. Da diese in enormer Tiefe liegen, seien sie kaum zu untersuchen. Der Riss in der Afar-Wüste sei deshalb das perfekte "Laboratorium", um mehr über die Vorgänge am Meeresgrund herauszufinden, erklärte Studien-Co-Autorin Cindy Ebinger von der US-Universität in Rochester.

An der Studie arbeiteten mehrere Universitäten aus Äthiopien, Eritreia, Großbritannien und den USA. Das internationale Team hat die Ergebnisse nun in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.

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